Dienstag, 11. September 2007

6.9.-9.9. Ausflug mit der Fundacion nach Tonsupa (Atacames)

Am Donnerstagabend sollten sich alle Mitarbeiter der Fundacion um 10 Uhr dort einfinden, um beim alljährlichen Mitarbeiterausflug an der Pazifikküste von Esmeraldas mitzufahren. Von uns sind nur Joss, Jonas und Ich mitgefahrn, weil Ole immer noch unterwegs ist. Nach mehreren Stunden Fahrt sind wir dann am Freitagmorgen zwischen 5 und 6 Uhr angekommen. Unser Hotel, das eigentlich ein Privatclub is, befand sich in Tonsupa und wir haben für das ganze Wochenende insgesamt 7$ gezahlt, von denen 2$ fürs Benzin waren. Allerdings waren wir noch total übermüdet, da leider der Bus sehr wenig Beinfreiheit gestattet hat und wir deswegen nicht schlafen konnten. Also erstmal 2 Stunden geschlafen und danach gefrühstückt. Da wir aber immer noch relativ müde waren haben wir uns erstmal bis Mittags an den Strand gelegt. Zwischendurch haben wir auch schon mal den Pazifik angetestet, der wirklich erstaunlich warm war. Gegen Mittags haben wir dann wieder die andren Mitarbeiter in Atacames getroffen, um mit Ihnen zu Mittag zu Essen. Atacames liegt 5 min. von Tonsupa entfernt und ist sehr viel touristischer, hat dafür aber auch mehr zu bieten. Es gibt zum Beispiel eine mehrere Kilometer lange Strandpromenade, an der sich eine Strandbar an die Nächste reiht. Nachmittags sind wir noch n bischen da geblieben um am Stand zu relaxen und Milchshakes zu trinken. Später sind wir allerdings wieder ins Hotel gefahrn um noch n bischen im Pool zu baden. Abends haben wir dann nich mehr viel gemacht, weil wir noch zu müde waren.

Obwohl wir um 10 Uhr schon im Bett waren, wars dann am nächsten Tag viel zu früh um halb 8 aufzustehn. Aber wir wollten nich wieder den ganzen Vormittag nur zu dritt rumhängen und die andren Mitarbeiter wollten nen Strandspaziergang machen. Also mussten wir auch raus und sind mit. Während dem Spaziergang haben wir dann 7 Fische für 1$ gekauft und nen Ecuadorianer mit nem Papagei auf der Schulter getroffen. Den durften wir dann auch mal halten. Außerdem haben wir uns noch Kokosnüsse von Palmen geholt, um frische Kokosmilch trinken zu können. Da es aber mittlerweile fast schon 11 Uhr war und wir noch nichts gefrühstückt hatten, hat uns der Hunger gepackt. Deswegen haben wir am Strand die Fische entschuppt und ausgenommen, wobei ich auch ma probieren durfte. Mit den Fischen sind wir dann zu nem Straßenrestaurant, das uns die Fische dann kostenlos frittiert hat, allerdings unter der Bedingung, dass wir noch andre Sachen bestellen. So gabs zum Fisch noch Reis und Patacones. Nachmittags haben wir aber wieder am Strand und im Wasser verbracht, bevor wir noch über n paar Felsen in die Nachbarbucht geklettert sind, in der noch n kleinerer Ort ist. Allerdings haben wir da nur kurz vorbeigeschaut und sind dann ins Hotel gefahrn um uns noch für den Abend fertig zu machen. Nach nem kurzen Abendessen in Atacames sind wir gegen 10 dann an Strand gegangen, um da n kleines Feuerchen zu machen. Gegen halb 12 hat uns aber die steigende Flut wieder ins Hotel getrieben, wo wir uns in die Hängematten gelegt haben, um zu fünft noch bischen Karten zu spielen. Das ging dann allerdings bis 4 Uhr in der Nacht.

Deswegen wars dann relativ schwer am Sonntagmorgen wieder um halb 8 aufzustehn, um noch mal in Atacames frühstücken zu gehen, bevor wir dann gegen 10 Uhr wieder in Richtung Quito aufgebrochen sind. Dort sind wir dann zwischen 17 und 18 Uhr angekommen. Einerseits waren wir froh wieder in Quito zu sein, um mal wieder richtig duschen zu können. Allerdings wars auch n sehr schönes Wochenende, auch wenn wir n bischen wenig Schlaf bekommen haben.

Donnerstag, 6. September 2007

Nachtrag für die letzten 4 Wochen

Nach 4 Wochen hier in Quito komm ich nun endlich dazu meinen ersten Bericht meines Blogs zu schreiben. Ich hoff ich vergess nichts Wichtiges und wenn wird ichs vielleicht noch irgendwann eintragen.

Also angefangen hat alles am 8.8. als ich in der Früh in Quito gelandet bin. Die ersten Tage hab ich erstmal dazu gebraucht um mich in die neue Umgebung einzugewöhnen. Eigentlich wohnen wir ja nur zu 4. in unsrer Wohnung im Norden Quitos. Aber nachdem jeder sein eigenes Zimmer hat und unser Wohnzimmer für uns alleine viel zu groß is, haben wir ständig Gäste und bieten jedem der mal für ne Nacht in Quito bleiben muss einen Platz zum Schlafen an. Neben den Zimmern haben wir dann noch ne relativ große Küche und unsre Dachterrasse, auf der wir sehr gerne am Wochenende in der Sonne frühstücken und dabei den Flugzeugen bei der Landung auf dem nahe gelegenen Flughafen zuschaun. Soviel zu den Umständen unter denen wir wohnen, aber jetz zu den interessanteren Dingen: alles was wir erlebt haben.

8.8 und 9.8. : Kostenlose Live-Konzerte (Mittwoch, Donnerstag)

Gleich an meinem ersten Tag in Quito waren wir in der Altstadt in einem Musikgeschäft, in dem uns der Verkäufer von einem Kostenlosen Ska- und Reggaekonzert auf einem Platz in der Marescal (der neue Teil von Quito, in dem sich eine Bar an die nächste reit) erzählt hat. Also sind wir da abends hin. Die Bands waren gar nich so schlecht und ein Teil der Menge hat auch in einem Pogokreis getanzt und mittendrin ein Schuhmaskottchen. Leider war die ganze Veranstaltung schon relativ früh zu Ende, aber wir wussten ja dass es am nächsten Abend mehrere Konzerte auf allen großen Plätzen in Quito geben würde.

Deswegen sind wir am 9. schon ziemlich früh aufgebrochen, weil wir wussten, dass die ganze Stadt überfüllt sein würde. Die Konzerte waren nämlich zu Ehren des Unabhängigkeitstages, der offiziell am 10. August gefeiert wird. Da Quito die erste Stadt in Lateinamerika war, die ihre Unabhängigkeit erklärt hat wird sie auch „La luz de america“ genannt. Als wir aber in den Trolebus – ein Oberleitungsbus, der große Teile der Stadt miteinander verbindet und nur 0,25 $ kostet – steigen wollten, erlebten wir eine böse Überraschung. Die ganze Station war total überfüllt, weswegen wir einen normalen Bus nehmen mussten. Das sollte eigentlich kein Problem sein, bloß ist es bei den normalen Bussen leider sehr schwer den Überblick zu behalten, wohin sie eigentlich fahrn, weil es ganz viele verschiedene Busgesellschaften gibt und leider keine Einzigste einen Fahrplan aushängen hat. Letztendlich sind wir aber doch noch in der Altstadt angekommen. Die war dann so voll, dass man kaum noch durchgekommen ist und selbst Dominik der schon über ein Jahr hier ist konnte sich nicht daran erinnern die Stadt jemals so voll gesehen zu haben. Zum Abendessen haben wir uns dann Pizza bestellt, was leider ein großer Fehler war. Wir durften insgesamt ungefähr 45 min. warten bis alle versorgt waren und hätten fast das Konzert verpasst, das wir uns ausgesucht hatten. Letztendlich sind wir aber noch rechtzeitig gekommen. Dominik, Ole und Joss kannten die Band auch schon, da sie Annette, eine Deutsche die schon seit 2 Jahren in Ecuador ist und in der Band Geige spielt, mal auf einer Party kennen gelernt hatten. Eigentlich ist die Zusammensetzung auch etwas ungewöhnlich: Normalerweise denkt man nicht, dass Gitarre, Geige, Schlagzeug, usw. zusammenpassen, aber ihre Lieder haben wirklich viel Stimmung verbreitet und, nachdem unsre Gruppe von ca. 10 Leuten angefangen hatte zu der Musik zu tanzen, hats nich lang gedauert bis große Teile der restlichen Zuschauern mitgetanzt haben. Nach dem Konzert kamen dann noch verschiedene andere Vorstellungen, von denen aber eigentlich nur eine Capoeiragruppe noch interessant war. Nachdem wir noch n bischen über die anderen Plätze geschlendert sind, auf denen aber die Vorstellungen leider auch schon vorbei waren, war der Abend dann letztendlich zu Ende.

14.8. : Pichincha #1 (Dienstag)

Eigentlich hatte ich ja seit Sonntag für ne Woche lang jeden Tag 4 Stunden Spanischunterricht. Aber am Montag spät in der Nacht hatte Manuel, mein Lehrer, Ole ne Sms geschrieben, dass er nich kommen kann. Später hat er mir erzählt, dass er Geburtstag hatte und n bischen zuviel gefeiert hatte. So hatte ich allerdings den ganzen Tag frei und konnte mich Alper, einem unserer Couchsurfer, anschließen, der mit dem Teleferiqo – so heissen hier die Gondeln – auf Quitos Hausberg, den Pichincha, fahren wollte. Mit der Gondel allein kommt man schon auf 4100m. Wir sind dann noch ca. 1-2 Stunden bischen weitergewandert und waren letztendlich auf ca. 4600m. Während ich in Quito noch nichts von der Höhe gespürt hatte, war es das erste Mal für mich, dass ich richtig außer Atem gekommen bin. Letztendlich sind wir dann nicht weitergegangen, weil uns das Wasser ausgegangen ist, weil wir nur normales Schuhwerk und keine warmen Sachen anhatten und weil es schon relativ spät war. Auf dem Rückweg hat uns dann auch noch Hagel überrascht, so dass wir so schnell wie möglich zurück zu der Gondelstation und dann nach Hause gegangen sind. Insgesamt war es aber ein tolles Erlebnis, weil man Quito in fast in seiner ganzen Ausdehnung überblicken kann und auch einen sehr guten Blick auf die sonstige Umgebung hat.

15.8. : Süden von Quito (Mittwoch)

Eine Woche später als ich, ist dann auch Jonas angekommen, der mit mir hier das Jahr verbringen wird. Zur Eingewöhnung wollten Ole und Ich ihm erstmal bischen was von der Stadt zeigen und da wir selber den Süden noch nicht gesehen hatten, haben wir uns gleich mal dahin auf den Weg gemacht. Giovanni, der Sohn von Angie, einer Mitarbeiterin aus der Fundación, in der wir arbeiten, hat sich bereit erklärt, uns 2 Märkte zu zeigen. Der erste war der Markt, auf dem alle Früchte und alles Gemüse ankommen, die nach Quito importiert werden. Dementsprechend riesig war der dann auch und wir haben auch gleich die Gelegenheit genutzt um unsren billig mit Früchten einzudecken. Unter anderem mit Ananas, Orangen, Limetten, Melone und anderen Früchten, so dass wir schon voll bepackt waren als wir auf den anderen Markt gegangen sind. Der war wieder komplett anders, weil er mehr auf einem Platz lag und kleiner war. Dafür gabs nicht nur Früchte und Gemüse, sondern vor allem auch viel Fleisch und das in ganz verschiedenen Varianten: Kuhfuss, Ochsenzunge und andere Sachen, die man sonst in ganzen Stücken nicht zu Gesicht bekommt. Hin und wieder kam auch immer einer mit einem ganzen Huhn oder Kalb vorbei, dass er dann hinter dem nächsten Stand zerlegt hat. Wir haben die Gelegenheit genutzt um zu Mittag zu Essen, was hier Almuerzo genannt wird. Gewöhnlicherweise besteht es aus einer Suppe, einem Hauptgang (meistens Reis mit Huhn und Bohnen) und einem Fruchtsaft (oft frisch gepresst). Das ganze kostet dann zwischen 1$ und 2$. Auf dem Markt hat es besonders gut geschmeckt weil alle Zutaten frisch eingekauft und zubereitet waren und hat auch nur 1,50$ gekostet. Danach sind wir wieder nach Hause gefahrn um unsere eingekauften Sachen zu verstauen und gleich mal die Melone anzuschneiden.

18.8. Nathalie’s Geburtstag (Samstag)

Am Samstag hatte uns Jenny, eine Arbeitskollegin mit der wir uns sehr gut verstehn, auf einen Geburtstag in Guayllabamba eingeladen. Ihre Schwester Nathalie, hat ihren 18. Geburtstag gefeiert und bei dieser Gelegenheit haben Jonas und ich auch gleich den Rest der Familie kennen gelernt. Dazu gehören Jenny’s Adoptiveltern, ihre Schwester Nathalie, ihren Ehemann und ihre 3 Kinder: Amanda, Christopher und von dem 3. vergess ich leider immer den Namen. Für das gemeinsame Essen hatten sie vorher schon 2 Hühner geschlachtet, die wir dann auf der Terrasse in einer Schubkarre gegrillt haben. Währenddessen haben wir den tollen Ausblick und den Sonnenuntergang genossen. Zum Essen ist dann noch Rosita, eine weitere nette Mitarbeiterin aus der Fundación zu uns gestoßen. Genauso wie in Deutschland gehört hier zu einem normalen Geburtstag ein Kuchen. Das war unsere Aufgabe gewesen, womit wir in der früh beschäftigt waren. Da wir allerdings kein Rezept hatten, haben wir einfach nach Gefühl Mehl, Backpulver, Eier, Zucker, Bananen und Cacao zusammengeschüttet. Gegessen haben wir ihn dann zum Nachtisch, nur war er leider n bischen hart an der Außenseite, was dazu geführt hat, dass sich alle über ihn lustig gemacht haben, obwohl er wirklich ganz gut geschmeckt hat. Der letzte Punkt des Abends war dann auch ein Geburtstagsbrauch aus Ecuador, auf den wir uns wohl auch noch gefasst machen müssen. Mittelpunkt des Geschehens sind dabei das Geburtstagskind und ein Gürtel, vorzugsweise aus Leder, aber den Rest kann man ja bei den Fotos und Videos betrachten. Leider mussten wir schon relativ früh gehen, weil Guayllabamba ne halbe Stunde nördlich von Quito auf einem Hügel liegt und wir sonst nicht mehr heimgekommen wären.

20.8 – 4.9 : Die ersten 2 ½ Wochen Arbeit in der Fundación:

Am 20. August hatte ich meinen ersten Arbeitstag. D.h. um 7 Uhr aufstehn und ne halbe Stunde Bus fahren, damit man dann möglichst um 8:30 in der Fundación ist. Allerdings sagt auch niemand was, wenn es 8:45 oder sogar 9:00 wird. Ole hat mich erstmal allen vorgestellt und erklärt wo was ist und wer für was zuständig ist.

In der 1. Woche waren wir hauptsächlich damit beschäftigt die Turnhalle zu streichen und dabei zu helfen 2 neue Klassenräumen zu bauen. Das ganze wird von einem Maestro koordiniert, der der einzigste ist, der Ahnung hat wie man so was grundsätzlich macht. Allerdings fehlts ihm manchmal an Genauigkeit, so dass paar Sachen schief werden und man öfter mal was ausbessern muss. Aber ansonsten ist er echt total nett und man kann super mit ihm arbeiten. Die restliche Arbeit wird allerdings hauptsächlich von uns gemacht. Es waren zwar noch Volunteers aus Amerika da, aber die saßen eigentlich nur rum, haben den andren beim Arbeiten zugeschaut und ab und zu mal nen ganz intelligenten Ratschlag abgegeben. Außerdem waren in der 1. Woche noch 3 Soldaten von der ecuadorianischen Armee da, die wenigstens ab und zu ne ganz gute Hilfe waren. Ausnahmen waren für Ole und mich nur Dienstag- und Mittwochvormittag. Zu der Zeit waren nämlich noch viele von den behinderten Kindern in der Fundación – der Rest hat grad Schulferien- und um die zu Unterhalten sind wir zum Schwimmen und in den Zoo gefahren. Da jeder von den Kindern seinen eigenen Betreuer braucht, durften wir mitkommen, worüber wir uns sehr gefreut haben. Am Dienstag gings zum Schwimmen, was für mich nicht ganz leicht war, weil ich gleich an meinem 2. Arbeitstag den Härtefall der Fundación, Juan, betreuen musste. Juan ist ungefär 18 Jahre alt und geistig behindert. Seine Eltern haben ihn als Kleinkind in eine Hundehütte gesperrt, wo ihn dann irgendwann jemand gefunden hat. Niemand weiß genau inwiefern das die Behinderung verstärkt hat, aber auf jeden Fall lebt er praktisch in seiner eigenen Welt. Wen man ihn anspricht reagiert er nicht und selber sprechen kann er auch nicht. Außerdem ist er sehr bockig und man muss ihn überall hinschieben. Besonderheiten sind eigentlich, dass er immer wieder die selben Fingerbewegungen macht, einen Tick für Brillen hat – wenn er irgendwo in Reichweite einer Brille kommt, packt er sie sich ganz schnell und zerbricht sie dann – und, dass er immer extrem laut mit seinen Zähnen knirscht, was mittlerweile dazu geführt hat, dass die Kauflächen schon total abgerieben sind und es sich wie eine Art Gummi anhört. Aber ich denk ich hab meine Aufgabe ganz gut gemeistert, allerdings war ich beim Mittagessen total fertig, weils sehr anstrengend war und ich nur 10 min. Zeit hatte um selber bischen zu schwimmen. Am nächsten Tag, als wir dann in Zoo gefahren sind, konnte ich zum Glück mit Ole tauschen und hab eine etwas leichtere Aufgabe bekommen. Diesmal musste ich den Rollstuhl von Susi schieben. Das Problem ist bloß, dass der der schwerste und massivste von allen ist und die Wege in dem Zoo nicht sehr eben sind und oft bergauf gehn, was das Ganze auch sehr anstrengend gemacht hat. Leider hatte ich auch nicht immer Zeit mir alle Tiere anzuschaun und, da Ole mit Juan beschäftigt war er sowieso nicht. Deswegen haben wir uns vorgenommen noch mal an nem Wochenende den Zoo in Ruhe anzuschaun.

Die 2. Arbeitswoche bestand dann praktisch nur noch aus Bauarbeiten an den neuen Klassenzimmern. Montag war der einzigste Tag an dem wir zu 3. waren, da Jonas auch mit Arbeiten angefangen hatte. Ole hat sich allerdings ab Dienstag für nen Monat frei genommen, so dass Jonas und ich dann wieder zu 2. waren, da Joss schon seit 2 Wochen mit Dominik unterwegs war. Hauptsächlich beschäftigt waren wir mit Wände abschleifen, Streichen, andere Sachen schleifen und noch mal streichen. In der Woche waren auch nur nur noch 2-3 Kinder von Bediensteten da, so dass wir kaum Abwechslung hatten. Besonderheit war für mich am Dienstag, weil ich zum ersten Mal mit Angie zum Supermaxi gefahrn bin. Dienstags bekommen wir nämlich immer zusammen mit 17 anderen Fundacionen „Essenspenden“ von der größten Supermarktkette hier in Ecuador. Essenspenden darf man so verstehn, dass der Supermaxi praktisch seinen kompletten Müll vor die Tore schiebt und wir dann aussortieren dürfen, was man noch essen kann und was nicht. Allerdings müssen wir auch alles mitnehmen was man nicht mehr essen kann. Also entsorgt der Supermaxi einfach günstig seinen Müll und lässt sich dafür danach Spendenquittungen ausstellen um sich wohltätig in der Öffentlichkeit darstellen zu können. Andererseits sind diese „Spenden“ aber auch dringend notwendig für die Fundación weil sie sonst die ganzen Kinder nicht ernähren könnte und bisher hat das Essen auch immer gut geschmeckt und ich hab mir auch noch keine Krankheit geholt. Auf jeden Fall war ich da am Dienstag von 11 bis 18 Uhr unterwegs und hab Kisten mit Essen zu unsrer Camionetta gezogen.

Die 3. Woche fing dann mit was ganz neuem an. Die Fundacion besteht nämlich aus mehreren Teilen. Neben dem Schulcenter in dem wir hauptsächlich arbeiten, gehört noch das Weisenhaus „Casa Hogar“ dazu und seit ein paar Jahren wird ein Therapiezentrum in Conocotto, das im Süden von Quito liegt, gebaut. Ab Montag sollten dann immer 2 von uns dahinfahren um einen neuen Platz zu bauen, d.h. Boden aufhacken, Erde wegschaufeln, alles eben machen, Steine zur Baustelle schleppen, Kies verstreuen und letztendlich die Steine richtig verlegen. Da der Bauplatz auf ner Hügelkuppe liegt prallt auch immer ziemlich die Sonne runter und, weil sie diese Woche damit fertig werden wollen müssen wir auch schon immer um 7 Uhr da sein und bis um 16 Uhr arbeiten, wobei man noch jeweils ne Stunde Fahrzeit dazu rechnen muss. Deshalb waren Jonas und Ich ganz froh dass wir heute (Mittwoch 5.9.) freibekommen haben um unser Visum eintragen zu lassen.

Ab nächster Woche sind zum Glück alle 140 Kinder wieder da. Da werden wir dann hoffentlich hauptsächlich in den Klassen arbeiten.

24.8.-26.8. : Wochenende in Mindo

Da wir ja die ersten 3 Monate Freitags immer frei haben, haben Jonas und Ich uns vorgenommen die Zeit zu nutzen und schon mal paar Teile von Ecuador kennen zu lernen. Am Wochenende nach der 1. Arbeitswoche gings daher gleich mal nach Mindo. Jonas und Ich sind freitags gefahrn und Ole wollte am Samstag nachkommen. Als wir ankamen haben wir uns erstmal n schönes Hostal gesucht, für das wir pro Nacht 7$ gezahlt haben, von denen 2$ fürs Frühstück waren. Um uns von der 2-stündigen Busfahrt zu erholen ham wir uns erstmal im 2. Stock auf dem Balkon in die Hängematten gelegt, von denen aus wir nen super Ausblick über den schönen Garten von dem Hostal und über die restliche Umgebung hatten. Zeit lang in Ecuador unterwegs ist. Die kannte dann noch 2 Franzosen, Naomi und Guillem, haben. Leider hat es dann den Rest des Tages ziemlich viel geregnet, so dass wir viel Zeit damit verbracht haben uns vor dem Regen in Sicherheit zu bringen und auf der Terrasse von unsrem Hostal zu sitzen und uns zu unterhalten und Karten zu spielen. Abends wurde es dann besser und wir wollten in ne Bar gehen. Leider ging das auch nicht weil in ganz Mindo der Strom ausgefallen ist. Wir hatten zwar zwischendurch immer mal für ne halbe Stunde Licht, aber hauptsächlich wars dunkel, so dass wir relativ bald ins Bett sind.

Am Samstagmorgen haben wir dann erstmal gut gefrühstückt und dann Ole vom Bus abgeholt. Wir hatten mit Naomi und Guillem schon ausgemacht, dass wir uns danach treffen und so ne Seilbahntour mit 10 Seilen machen. Wir habens sogar noch geschafft den Preis für alle n bisschen runterzuhandeln, weil wir doch ne relativ große Gruppe waren. Das normale Fahren hat schon riesigen Spaß gemacht, aber absoluter Adrenalinkick war dann, als jeder von uns die Mariposa fahren durfte. Dass is die Bezeichnung für ne spezielle Figur bei der sich ein Mitarbeiter von den Seilbahnen mit ans Seil schnallt und man praktisch nur an ihm festgeschnallt ist. Während der Fahrt über die Schlucht hängt man mit dem Kopf nach unten und sieht die ganzen Bäume vorbeifliegen. Ich weiß es zwar nicht genau, aber ungefähr muss sich wohl fliegen anfühlen. Nachmittags wollten wir dann noch in nem Fluss nahe unsres Hostals schwimmen gehen und als wir grad unter dem Stacheldrahtzaun durchkriechen wollten der den Weg abgesperrt hat, kam ein Spanier vorbei, den wir schon vom Vorabend kannten und der in Mindo als Freiwilliger arbeitet. Er hat uns dann angeboten, dass wir mit ihm kommen könnten, weil sie da wo sie wohnen nen direkt Zugang zu dem Fluss haben. So blieb uns der Stacheldraht erspart und wir konnten in Ruhe schwimmen. Abends haben wir wieder bei Naomi und Guillem vorbeigeschaut, die grad Salsaunterricht genommen haben. So sind dann Jonas und ich auch zu unsren ersten Salsaerfahrungen gekommen, was uns so gut gefallen hat, dass wir mittlerweile schon weitere Stunden zu Hause in Quito genommen haben. Nach dem Salsa tanzen sind wir noch in ne Disco und später dann noch in ne Bar, so dass es relativ spät war als wir heimgekommen sind. Trotzdem hab ich mich dann noch bischen auf dem Balkon in die Hängematte gelegt und die Ruhe genossen.

Sonntag war dann unser letzter Tag in Mindo. Wir hatten uns schon am Samstag für 10 Uhr ne Camionetta für 6 Personen bestellt die uns dann zu nem abgelegenen Fluss ne Stunde von Mindo entfernt gebracht hat. Nach der ersten Abkühlung in dem Fluss sind wir dann des Flussbett hochgelaufen, bis wir nen kleinen Wasserfall gefunden haben, von dem wir uns dann massieren lassen haben. Leider ging die Zeit relativ schnell rum und wir mussten um 15 Uhr schon wieder zurück nach Mindo fahren. Um 17 Uhr ging dann unser Bus nach Quito zurück, wo uns dann Joss, Dominik und die anderen erwartet haben. Mindo hat sich auf jeden Fall gelohnt, weil es sehr schön is und man super entspannen kann.

31.8.-2.9. : Gemixtes Wochenende ( Pichincha #2 , Otavalo, Zoo #2 )

Da feststand, dass wir an dem Wochenende nach Otavalo fahren würden, war keine Zeit für nen ganzen Wochenendtrip. Deswegen haben wir einfach immer Tagestouren unternommen. Nachdem ich das letzte Mal nicht bis auf die Spitze des Pichincha gekommen bin und Jonas noch auf gar keinem Berg hier war, hatten wir uns den Aufstieg für Freitag vorgenommen. Um 9 Uhr warn wir am Teleferiqo und sind mit einer der ersten Gondeln hochgefahrn. Begleitet haben uns Claar und Baas, 2 Couchsurfer aus den Niederlanden. Beim Aussteigen haben wir uns dann aber von ihnen getrennt, weil sie n bischen langsamer laufen wollten als wir. So sind Jonas und Ich relativ zügig gegangen und haben selten Pause gemacht, wodurch wir auch bald an der Stelle waren, an der ich das letzte Mal mit Alper umgekehrt war. Kurz danach wurde der Aufstieg um einiges schwieriger und hat uns ziemlich viel Kraft gekostet. Hauptsächlich ging es über steile Aschefelder, abgewechselt mit Kletterpassagen. Das allerletzte Stück war dann nur noch steiler Fels, an dem wir auch nichts mehr gesehen haben, weil der Nebel absolut alles verdeckt hat. Ich glaub letztendlich war es nur der Ehrgeiz, der uns das letzte Stück nach oben getrieben hat, auf dem wir noch von einem schwarzen Hund begleitet wurden. Zu guter Letzt standen wir dann aber nach 2 ½ Stunden auf der Spitze, die zwischen 4800 und 4900m hoch ist und haben da erstmal unsren Proviant aufgegessen: Tomaten, Bananen, Semmeln mit Avocadocreme und Wasser. Insgesamt haben wir ne Stunde oben verbracht, weil wir noch Hoffnung hatten, dass es aufklart und wir n bischen was sehen können. Leider wurden wir aber enttäuscht. Beim Abstieg kamen uns dann noch Claar und Baas entgegen, die wir dann erst wieder abends gesehen haben.

Samstag in der Früh sind wir dann nach Otavalo gefahrn, der größte Markt hier in der Gegend, auf dem es viele traditionelle Sachen gibt, die von Indigenas hergestellt werden. Wenn man da so durchläuft könnte man echt an jedem Stand 1000 Sachen kaufen und man muss sich echt zurückhalten. Letztendlich hab ich mir ne Umhängetasche, ne Leinenhose und ne Alpacadecke gekauft. Nur nen Hut hab ich leider nich gefunden, aber der kommt dann beim nächsten Mal. Sonst ham wir nicht mehr viel gemacht. Wir waren noch kurz in Cotacachi, weil Ole sich Lederflipflops kaufen wollte, haben aber keine gefunden, und haben uns danach noch nen Wasserfall am Rand von Otavalo angeschaut.

Sonntag sind wir dann wieder zu Jenny nach Guayllabamba gefahrn um uns noch mal und diesmal in Ruhe den Zoo anzuschaun. So haben wir den ganzen Nachmittag mit der Familie verbracht und hatten diesmal auch Zeit n paar Fotos zu machen, wobei manche leider nicht so gut geworden sind. Vor allem in dem Haus für Nachtvögel war es schwierig, weil wir da keinen Blitz benutzen durften. Aber Wenigstens hab ich jetz auch mal nen Condor gesehen, der der größte fliegende Vogel der Welt ist und nebenbei auch das Wappentier von Ecuador.

Das war aber alles was wir an dem Tag gemacht haben, weil wir am Montag wieder früh rausmussten.

So das waren jetz mal die schönsten, interessantesten und wichtigsten Sachen der letzten 4 Wochen. Mir geht’s immer noch gut hier und bis jetz haben mich alle Krankheiten verschont. Ich hoff mal, dass ich für den nächsten Beitrag nich mehr so lange brauch und euch weiterhin viele Dinge erzählen kann.