Montag, 28. April 2008

Februar-April : Zusammenfassung der letzten Monate

Jetzt ist es schon fast wieder fast 2 Monate her, dass ich dazu gekommen bin, bisschen was davon zu berichten, was ich hier so treib. Also gibts jetzt mal ne Zusammenfassung von der Zeit:

Nachdem wir Anfang Februar den Karneval in Ambato gefeiert hatten, haben wir die Wochen danach erstmal nichts gemacht, sondern waren eigentlich die meiste Zeit zu Hause. Erst Ende Februar haben wir Quito wieder verlassen, diesmal um an die Küste zu fahren. Jonas und Ich hatten nämlich vor unsren Tauchschein zu machen und Max und Sascha sind mitgekommen, um mal Montanita kennen zu lernen. Waren sehr stressige 3 Tage, weil wir doch ein sehr straffes Programm hatten, letztendlich haben wir unsren Schein aber doch geschafft und 4 herrliche Tauchgänge gehabt, bei denen wir unter anderem auch Stachelrochen und einen Gitarrenhai gesehen haben.

2 Tage später, Anfang März, kamen dann auch schon der Stefan und die Mira, um mich zu besuchen. Damit ich ihnen bisschen was vom Land zeigen konnte, hab ich mir dann 3 Wochen frei genommen und hab mit ihnen ne Runde durch Ecuador gedreht. Nachdem wir die ersten Tage noch in Quito waren,mit nem kurzen Abstecher nach Otavalo, gings dann direkt an die Küste, wo wir 3 herrliche Tage am Strand in Canoa verbracht haben: ausschlafen, an Strand legen, Cocktails schlürfen und leckere Meeresfrüchte essen.

Von Canoa aus ging dann unsre Reiseroute weiter Richtung Süden, wo wir in Puerto Lopez halt gemacht haben. Dort haben wir erstmal 2 Tage im Parque Nacional Machalilla verbracht, ein Nebelwaldschutzreservat, in dem wir ganz viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten und als Highlight auch wild lebende Affen gesehen haben. Den 3. Tag sind wir dann mit nem Boot zu ner Insel vor der Küste rausgefahren, wo wir bisschen Schnorcheln und entspannen konnten.

Wieder weiter südlich haben wir dann in Montanita halt gemacht, bzw in der Hosteria Kamala, die in der Nähe einsam am Strand liegt. Der Stefan hat gleich mal die Gelegenheit wahrgenommen und hat auch seinen Tauchschein gemacht, so dass wir an meinem Geburtstag zusammen tauchen gehen konnten. In den haben wir am Abend zuvor an ner Strandbar schön gemütlich reingefeiert.

Weitere Stationen auf unsrer Tour waren noch Guayaquil und Cuenca, wo wir aber hauptsächlich Freunde besucht haben und nicht lange geblieben sind. Bevor wir wieder nach Quito zurückgekehrt sind, waren wir noch bei der Laguna Quilotoa, was zwar ein krasser Temperaturunterschied zur Küste ist, aber landschaftlich einfach so schön, dass man sie einfach mal gesehen haben muss.

Zurück in Quito haben wir die letzten Tage noch damit verbracht zur Äquatorlinie zu fahren, meinen Geburtstag mit den Andren zusammen zu feiern und n bisschen durch die Altstadt zu bummeln. Dann musste die 2 aber leider auch schon wieder fliegen.

Nach nem weiteren Wochenende in Quito sind wir dann zwei Wochen später zu 4. Nach Banos gefahren, was mein Geburtstagsgeschenk war. Während den 2 Tagen die wir dort verbracht haben haben wir ne Fahrradtour entlang der Straße der Wasserfälle gemacht, Jonas und Ich ham uns von ner 30m hohen Brücke in die Tiefe gestürzt und ham uns zuerst in Dampfbäder stecken lassen und danach ne Stunde lang richtig gut durchkneten lassen. Alle zusammen waren wir dann noch beim Canyoning, bei dem wir an nem Seil festgemacht Wasserfälle runtersteigen durften. Die waren zuerst nur 4-8m hoch, der letzte war dann allerdings 45m, was dann schon ne ordentlich Höhe war.

Ansonsten war hab ich noch ein Wochenende in Cuenca bei den Stadtgrüdungsfiestas verbracht, war mit den andren auf dem Bryan Adams Konzert in Quito und hab ne Freundin in Manta am Strand besucht, was aber alles mehr zur Entspannung von der Arbeit war, da es schon langsam anstrengend wird, immer zu arbeiten, ohne Ferien zu haben. Da es jetzt aber nur noch 2 Monate sind, ist die Zeit schon langsam absehbar.

Das letzte was ich so gemacht hab war, dass ich vorgestern, am Samstag, mit den Andren Saschas Geburtstag gefeiert hab.

Samstag, 9. Februar 2008

4.02.08 – Karneval in Ambato

Was hatten wir nich alles für Pläne für die 4 Karnevalstage geschmiedet. Zuerst wollten wir die ganze Zeit am Strand verbringen. Dann sollten es nur 2 Tage am Strand und 2 in Ambato, das in ganz Ecuador führen seinen Rosenmontagsumzug bekannt ist, der offiziell Fiesta de la Fruta y de la Flor, also Frucht- und Blumenfest, heisst, sein. Letztendlich war aber das Erholungsbedürfnis so groß, dass wir das ganze Wochenende nur gefaulenzt bzw. Krank im Bett gelegen haben und am Montag in der Früh dann nach Ambato gefahren sind um uns den Rosenmontagsumzug anzuschaun. Glücklicherweise liegt Ambato nur ca. 2 Stunden südlich von Quito, so dass wir gemütlich Frühstücken konnten, um dann gegen 2 Uhr in Ambato zu sein. Wir, das waren Jonas und Ich natürlich, dann unsre neuen 2 Zivikollegen, Sascha und Max, die seit Anfang Januar hier sind, Ole, der für ne Woche wieder aus Canoa zurückgekommen war, und dann noch 4 deutsche Couchsurfer.

Da der Umzug erst um 7 Uhr abens anfangen sollte, hatten wir noch Zeit n bisschen bei schönem Wetter in nem Park zu chillen. Als uns das dann zu langweilig wurde und die Straßen sich langsam füllten, haben wir uns aufgemacht und uns mit Schaum eingedeckt. In Ecuador is es nämlich Tradition sich an Karneval Schlachten mit allem möglichem Zeugs zu liefer. Normalerweise ist das Wasser, Mehl, Gewürze oder eben spezieller Karnevalsschaum, der an allen Straßenecken zu kaufen ist. In Ambato sind allerdings diese Schlachten verboten, um die Fiestas nicht zu stören. Der Schaum wird trotzdem überall in der Stadt verkauft und die Polizei drückt n Auge zu, solange man es nicht übertreibt. So sind wir dann n bisschen durch die Stadt gelaufen und haben jeden mit einer ( manchmal auch mehreren :) ) Ladungen Schaum eingedeckt, der selber auch ne Dose Schaum hatte. Da wir ne größere Gruppe waren konnten wir gut austeilen, mussten aber manchmal auch ziemlich was einstecken. War ne rießen Gaudi und das war die Hauptsache :). Als dann der Umzug anfing, ham wir uns noch auf die Schnelle ne Stelle an der Straßenseite gesucht. Hauptsächlich bestand der Umzug aus indigenen Tänzergruppen, Militärblaskapellen und geschmückten Wagen, die jeweils die Reina einer Organisation, einer Stadt oder einer Region präsentierten. So konnten wir u.a. Miss Chile und die Hauptperson des Abends die Reina de Ambato bestaunen. Nach dem 2-stündigen Umzug hatten wir eigentlich vor zum Terminal zu gehen, um nach Quito zurückzufahren und auf dem Weg dorthin noch unsren restlichen Schaum zu versprühen. Allerdings waren jetzt die Straßen gerammelt voll und es war so schon schwer durchzukommen. Dazu kam noch, dass unser Schaum relativ schnell alle ging und wir als Gringos Lieblingsziel aller Ecuadorianer waren. So kams, dass wir alle 5m von oben bis unten mit Schaum eingedeckt waren, bis wir endlich das Hauptgedränge verlassen konnten. Das ecklige an der Sache war, dass der Schaum total geklebt hat, wenn er einmal getrocknet war und so saßen wir dann mit kleben Gesicht und Haaren im Bus nach Quito. Trotzdem wars n cooler Tag, der sauviel Spass gemacht hat.

Dienstag, 29. Januar 2008

18.-20.1.08 : Canoa – Oles Abschiedsfeier

Canoa ist ein kleines Dörfchen an der Küste Ecuadors, das als Surferparadies gilt. Außerdem bietet es das ganze Jahr über ideale thermische Bedingungen für Paragliding, weswegen Ole hier seit letzten Montag seinen Schein macht. Da es sein letzter Aufenthalt in Ecuador ist und wir außerdem Lust auf Strand hatten, haben wir uns also Freitagabend aufgerafft und sind zu 6 – Couchsurferin Birgit war noch dabei - in Bus nach Canoa gestiegen. Als wir am Samstag in der Früh ankamen und uns erstmal an Strand gesetzt haben entsprach das Wetterleider nicht ganz unseren Vorstellungen: eher diesig und von Sonne keine Spur. Also haben wir uns als Erstes ein Hostal gesucht, Kaffee getrunken und sind dann Frühstücken gegangen. Dort haben wir dann lauter alte Bekannte wieder getroffen, die wir schon aus Quito kannten und von denen die meisten Couchsurfer bei uns waren. Zuerst Ole, dann Birgit, die im Dezember einige Zeit bei uns war und zuletzt Vicky, Hanna und Annika, die 3 Finninnen mit denen wir während den Fiestas de Quito gefeiert haben. Nach dem Frühstück hatten wir eigentlich vor alle zusammen Paragliden zu gehen, da wir mittlerweile auch Oles Lehrer Greg kennen gelernt hatten. Allerdings hat uns das Wetter wieder ein Strich durch die Rechnung gemacht, da es leicht anfing zu regnen. Also wurde das auf später verschoben und wir haben uns mit Malte getroffen, der für die Woche auch in Canoa gearbeitet hat, und sind am Strand rumgehangen. Als es dann Nachmittags endlich soweit war, dass alle Bedingungen gestimmt haben. Also sind wir alle auf ne Camionetta gehüpft und auf nen kleinen Hügel gefahren, wo Greg ein kleines Grundstück gehört, von dem er seine Flüge startet. Während immer einer zusammen mit Greg geflogen ist, saßen die Anderen zusammen auf dem Hügel und haben ein bisschen gefeiert. Als ich mit Fliegen dran war hatte ich leider bisschen Pech, weil gerade in dem Augenblick kein Wind da war, so dass wir nach 3 Minuten schon wieder landen mussten. Als Entschädigung dafür durfte ich als letzter noch mal und konnte den Sonnenuntergang, der sich leider hinter Wolken versteckt hat, betrachten, hab nen Sturzflug gemacht und bin dann am Strand von Canoa, fast direkt vor unsrem Hostal gelandet, so dass ich letztendlich mehr als ne halbe Stunde in der Luft war und das Feeling richtig genießen konnte. Damit war der Tag aber noch lange nicht zu Ende, da nach dem Abendessen ja Oles Abschiedsfeier anstand. Dazu sind wir an ne Strandbar gegangen, die neben guten Cocktails auch ausgezeichnete Batidos hatte. Dort haben wir dann bis spät in die Nacht gefeiert und getanzt.

Dementsprechend lange haben manche am nächsten Tag geschlafen, teilweise bis halb 3 nachmittags. Der größte Teil ist aber gegen 10 oder 11 aufgestanden, um erstmal gut zu frühstücken und dann am Meer und in der Hängematte zu entspannen, so dass der ganze Tag sehr ruhig abgelaufen ist. Das Glück war das wir fast strahlendblauen Himmel hatten und es den ganzen Tag superwarm war. So konnten wir auch noch mit Birgit gemütlich nen Batido trinken, bevor sie zurück nach Quevedo gefahren ist, wo sie zur Zeit arbeitet. Zum Abschluss haben wir noch alle zusammen gegessen, was so was wie n Abschiedsessen war, da wir z.B. die Finninnen hier in Südamerika nicht mehr sehen werden. Dann wars allerdings schon 7 Uhr abends und höchste Zeit für uns aufzubrechen, was sich auch darin zeigt, dass wir erst am nächsten morgen um halb 7 bei uns zu Hause angekommen sind. Daher war an Schlaf nicht mehr zu denken und ich hab die übrige Zeit noch genutzt um vor der Arbeit joggen zu gehen.

Dienstag, 8. Januar 2008

8-9.12.07 : Cotopaxitour

Lange hatten wirs geplant: den Aufstieg bis zur Spitze des 5896m hohen Cotopaxis, der mit seiner perfekten Kraterform schon von weitem sehr beeindruckend aussieht. Der 2. höchste Berg Ecuadors ist auch gleichzeitig der höchste aktive Vulkan der Erde und auf Grund der elliptischen Form der Erde auch der Punkt der am zweitweitesten vom Erdmittelpunkt entfernt ist. Auch wenn die Fiestas sicherlich nicht die perfekte Vorbereitung für den Aufstieg waren, haben wir beschlossen den Aufstieg zu wagen, u.a. weil es für Ole und Joss die letzte Gelegenheit war. Zuerst sollte unsre Truppe aus 6 Leuten bestehen, da 2 unsrer Gäste, Sven und Tobi auch mitkommen wollten. Leider waren Joss und Tobi aber dann am Freitagnachmittag so krank, dass sie sich den Aufstieg nicht zugetraut haben. So sind wir dann am Samstagmorgen zu 4. nach Latacunga aufgebrochen, wo wir uns mit unsren 2 Guias treffen sollten. Zuerst gings in den Parque nacional Cotopaxi rein, der für sich auch schon eine Attraktion ist. Dort machten wir dann auf halber Strecke eine Pause, um eine kleine Mahlzeit zu nehmen und unsre Ausrüstung auszusuchen. D.h. jeder musste Schuhe anprobieren, da wir für den Aufstieg, der fast nur durch Schnee geht, steigeisenfeste Hardboots brauchten, und jeder hat einen Rucksack mit Schneeausrüstung, Eispickel, Steigeisen und Nahrungsvorrat bekommen. Danach sind wir bis zum Parkplatz des Refugios weitergefahren, bis zu dem wir aber noch ca. eine Viertelstunde den Berg hochsteigen mussten. Dieser Weg war schon ziemlich anstrengend. Nachdem wir an der Hütte angekommen waren haben sich unsre Guias direkt daran gemacht unser Abendessen zu kochen. Die Zeit konnten wir dafür nutzen ein bisschen in der Nähe des Refugios rumzulaufen, um uns zu akklimatisieren. Nach dem Abendessen mussten wir dann die Steigeisen anprobieren, um sie schon für den nächsten Tag richtig einzustellen. Da ergab sich dann das erste Problem: Svens Steigeisen passten nicht zusammen und das Eine war zu klein für seinen Fuß. Trotzdem sollten wir erstmal schlafen gehen, weil die Guias meinten sie würden das Problem lösen. So versuchten wir im vollkommen überfüllten Schlafraum ein bisschen Schlaf zu bekommen, da wir um Mitternacht schon wieder aufstehen sollten. Leider war das etwas schwierig, einerseits weil einem die Höhe (4800m) doch etwas zu schaffen macht, andrerseits, weil es jede Menge Schnarcher, Röchler und Leute gab, die meinte sie müssen noch plaudern. Trotzdem hab ich dann etwas geschlafen und war um 12 einigermaßen fit. Nach nem kurzen Frühstück und einem obligatorischen Klobesuch haben wir dann unsre Ausrüstung angelegt, wobei sich dann das nächste Problem ergab: die Agentur in Quito hatte gemeint, dass jeder von uns 3 AAA Batterien bräuchte. Nun hatten wir aber leider 3 Lampen die 2 AA Batterien brauchten. Ole hatte zum Glück noch seine eigene Stirnlampe dabei, so dass sich das Problem nur für mich und Sven stellte. Letztendlich waren dann in meiner Lampe noch Batterien drin, bei denen ich aber nicht wusste, wie lange sie halten würden und Sven konnte 4 AAA gegen 2 AA tauschen, so dass er dann auch eine funktionierende Lampe hatte.

Um 1 Uhr morgens machten wir uns dann in leichtem Schneegestöber auf den Weg, zuerst alle zusammen in einer Gruppe, bis wir an der Schneegrenze angekommen waren. Bis dahin hatte es dann auch aufgehört zu Schneien. Dort schnallten wir uns zuerst unsre Steigeisen unter die Füße, wobei die Guias zu Sven meinten er solle einfach nur mit einem gehen. Danach bildeten wir 2 Gruppen: Jonas und Ole gingen mit dem einem Guia am Seilschaft und Sven und Ich mit dem Anderen. Da Sven mit dem einem Fuß immer wieder abrutschte kam unsre Gruppe relativ langsam voran, weswegen wir die Anderen relativ schnell aus den Augen verloren. Das Einzige was man sah waren kleine Gruppen von Lichtkegel die über den ganzen Berg verteilt waren und wenn man vom Berg wegschaute konnte man am Horizont schon einzelne Sonnenstrahlen erahnen. Nach einer halben Stunde war Sven dann schon so erschöpft, dass er meinte mit einem Steigeisen würde er nie die Spitze erreichen. So hat ihm der Guia einfach provisorisch mit einer Schnur das zu kleine Steigeisen unter den Schuh gebunden, was dann auch vollkommen ausreichend war. Eigentlich hätten wir dann schneller vorankommen sollen, aber kurze Zeit später musste Sven immer öfter Pausen machen, weil er ziemlich dringend aufs Klo musste. Da wir uns aber leider an einer sehr steilen Stelle des Bergs befanden, war das nicht möglich. So musste er sich noch auf 5400m hochkämpfen, wo es dann ein etwas flacheres Stück gab. Da hat ihm dann der Guia mit dem Eispickel ein Loch in den Schnee gegraben und Sven hatte den höchsten Schiss seines Lebens. Können ja nicht viele von sich behaupten: auf 5400m und dem Cotopaxi :D.

Nachdem Sven fertig war kamen wir dann auch endlich zügiger voran. Währenddessen hatte die Batterie meiner Lampe den Geist aufgegeben, so dass ich im Dunkeln hinter den Anderen herstampfen musste (ich war das Schlusslicht unsrer Gruppe). Relativ bald wurde es dann aber schon hell und zusätzlich kamen wir endlich in Sichtweite der Spitze. Hier gönnten wir uns dann auch unsre erste richtige Pause. Bis dahin hatte ich mich eigentlich relativ gut gefühlt, natürlich war meine Atmung etwas schneller als normal, aber ich hatte weder Kopfschmerzen noch war richtig erschöpft. Als wir uns dann an den letzten richtigen Anstieg gemacht hatten, zeigten sich dann erst bei Sven die Erschöpfungserscheinungen. Er musste sich immer öfter hinsetzen und lange Pausen machen, bevor wir wieder 10 Schritte weitergehen konnten. Kurze Zeit, als wir fast schon am Ende des Anstiegs waren hats dann auch mich erwischt. Leider waren wir nach dem Anstieg noch nicht auf den Gipfel. Zwar war es nicht mehr so steil aber hinter jeder Ecke wartete noch ein kleiner Hügel auf uns, weswegen wir die letzten Meter auf den Gipfel fast auf allen Vieren gekrochen sind. Letztendlich sind wir dann ca. um 7:50, nach fast 7 Stunden angekommen. Ganz unterwartet haben wir dann oben die anderen zwei getroffen, so dass wir sogar noch zu 4. ein Gipfelfoto machen konnten. Wenn man dann oben steht und die Aussicht genießen kann und sich langsam wieder erholt, wird einem bewusst, dass sich die ganze Quälerei gelohnt hat. Letztendlich kann man aber nur maximal 15 min oben bleiben, weil sonst der Körper zu sehr auskühlt und der Abstieg zur Hölle wird. Die meiste Zeit des Abstiegs gings mir dann relativ gut, einerseits, weil wir gut vorankamen und andrerseits weil wir sehr schönes Wetter hatten. Die letzten Schritte wurden dann aber zur Hölle, weil mein Körper endgültig am Ende war und die Steigeisen so in die Fußsohle gedrückt haben, dass ich mich am liebsten einfach nur noch in Schnee gesetzt hätte. Auch als wir endlich wieder im Refugio ankamen wurde es nicht besser. Vor lauter Anstrengung hatte ich Kopfschmerzen bekommen und fühlte mich nicht sehr wohl. Deswegen wollte ich mich einfach nur n bisschen hinlegen und ausruhen. Nach 5 min. kam allerdings schon unser Guia rein und meinte wir müssten zum Parkplatz runter, da unser Auto warten würde. Letztendlich war das Auto aber gar nicht gekommen, so dass wir uns zu 7. in den Jeep quetschen mussten, um zur Panamericana zu kommen. Als wir um 3 Uhr Nachmittags endlich wieder in unsrer Wohnung in Quito waren, hab ich den ganzen restlichen Tag fast nur noch geschlafen. Aber der Cotopaxi war auf jeden Fall eine der coolsten Erfahrungen in Ecuador.