Dienstag, 25. Dezember 2007

1.-6.12.07 : Fiestas de Quito

Eigentlich hatten die Fiestas ja schon am 28.11. begonnen, da waren Jonas und Ich allerdings noch in Ibarra. So haben wir unsren ersten Eindruck erst am Samstagnachmittag bekommen, als wir aus Otavalo zurückkamen. Als wir an der Trole-Station ankamen und in Richtung Plaza de Toros liefen füllten sich langsam immer mehr die Straßen und an den Seiten tauchten Straßenstände auf. Auch bei uns zu Hause sah es nicht besser aus. In der Zeit, in der Jonas und Ich weg waren, waren jede Menge Couchsurfer gekommen, so dass sich in unsrem Wohnzimmer 8 Leute eingenistet hatten: 3 Finninnen, 4 Deutsche und 1 Ecuadorianer. Nachdem wir uns aber mit allen super verstanden haben und viel Spaß hatten, war das kein Problem. Samstagnachmittag haben wir uns dann noch Toros del Pueblo angeschaut. Das sind Stierkämpfe, die nur sehr wenig Eintritt kosten, bei denen es keine professionellen Stierkämpfer gibt und bei denen die Stiere vor allem nicht blutrünstig abgemetzelt werden, sondern überleben. Die Idee der Sache ist, dass jeder der will, zu dem Stier in die Arena springen kann und sich mal daran versuchen kann. Es werden dann auch 2 Mannschaften aus Freiwilligen gebildet, die dann versuchen müssen dadurch Punkte zu machen, dass sie den Stier durch 2 Hütchen reizen. Natürlich erwischt der Stier auch mal den einen oder anderen, so dass die Leute kaum ohne Schürfwunden aus der Arena kommen. Richtig gefährlich wirds aber eigentlich nur, weil der Alkohol bei diesen Gelegenheiten sehr billig ist und manche Leute dann total betrunken in die Arena springen und die Gefahr dann nicht mehr einschätzen können.

Abends waren wir dann noch auf einem kostenlosen Konzert, bei dem mir aber die Bands nicht so gefallen haben. Die einzige Gute war die letzte, Maldita Vecindad, eine international bekannte Band aus Mexiko, die es fast schon 20 Jahre gibt.

Den Sonntag haben wir dann komplett aufm Quito Fest verbracht. Das ist ein kostenloses Festival, das jedes Jahr zu den Fiestas in einem Park auf einem Hügel mitten in Quito stattfindet. Zu diesem Festival kommen dann mitunter die bekanntesten Rock-, Reggae- und Skabands aus Ecuador und zusätzlich noch Bands aus Chile, Argentinien, Peru, Frankreich und den USA. Sudakaya, die Band während der wegen der wir eigentlich gekommen waren, kam dann fast als letztes hat sich aber richtig gelohnt, weil die ne gute Stimmung gemacht hat.

Montag und Dienstag waren dann bisschen ruhiger, weil wir auch immer bis Nachmittags arbeiten mussten, so dass wir immer nur die Geschichten von den Couchsurfern gehört haben, was alles abging. Unsren Spaß hatten wir dann trotzdem noch abends bei uns in der Wohnung mit unsren Gästen.

Richtig ab gings dann am Mittwoch. Da mussten wir nämlich nur bis 1 Uhr nachmittags arbeiten und konnten dann direkt bei uns vorm Haus und bei uns in der Wohnung mit allen möglichen Leuten feiern und tanzen. Abends waren wir dann noch an einer großen Straße, die knallvoll mit Leuten war, weil es lauter Essensstände und auch noch Livebands gab. So haben wir bis spät in die Nacht gefeiert und den Donnerstag zum ausspannen genutzt, da wir den komplett frei hatten.

26-30.11.07 : Probearbeit bei CRA

Alles fing damit an, dass sich unsre Zivivorgänger letztes Jahr auf dem Samstagsmarkt von Otavalo ein schönes Bild für ihre Zimmer kaufen wollten. Leider war der Preis für sie nur ein bisschen zu hoch, so dass sie wie so oft erzählten, sie wären nur arme Volontäre mit wenig Geld. So kam man ins Gespräch und der Händler erzählte, dass er in Ibarra auch in einem Projekt arbeiten würde und sie ihn doch mal besuchen sollten. So kam unsre Organisation mit dem Circulo de Recreation y Aprendizaje in Kontakt. Nach einigen Besuchen in Ibarra kehrten dann unsre Vorgänger nach Deutschland zurück mit dem Plan auch nach Ibarra Zivis zu schicken. Nach dem das Projekt mittlerweile vom deutschen Staat genehmigt ist, sollen nun also die ersten Zivis im August 2008 nach Ibarra geschickt werden. Um das Projekt näher kennen zu lernen und zu schauen, welche Probleme theoretisch auftreten könnten sollten dann jeweils 2 von uns eine Woche bei CRA probearbeiten.

CRA, das ist ein Projekt der Stadt Ibarra, das auch vom Staat unterstützt wird und insgesamt aus 37 Zentren in der Stadt und in Gemeinden im Umkreis besteht. Das Programm ist für Kinder von 3-5 Jahren gemacht, die also noch nicht in die Schule gehen. Bei CRA sollen sie dann schon mal einfache Dinge, wie die Wochentage lernen oder einfach auch nur, was ein Fernseher ist. Außerdem werden ihnen Geschichten erzählt zu denen sie dann Bilder ausmalen müssen. Am Ende dürfen sie dann alle noch zusammen spielen, bevor sie noch ein Mittagessen bekommen, das jede Woche von einer anderen Familie zubereitet wird.

Ein sehr interessanter Teil des Projekts war für mich, dass man es mit Kindern aus verschiedenen Kulturkreisen zu tun hat. Einige Zentren liegen nämlich im Chota-Tal, in dem fast nur Afroecuadorianer leben, andere liegen mitten in der Stadt und wieder andere liegen an den Hängen der umliegenden Bergen, in denen dann Indigena-Kinder betreut werden.

Aber erstmal fing unsre Woche damit an, dass der Montag frei war, weil am Wochenende vorher Wahlen in Ibarra waren. So sind Jonas und Ich erst am Montagabend nach Ibarra gefahren. Dort konnten wir die Nacht bei Diego verbringen, dem Händler bei dem unsre Vorgänger damals ihre Bilder kaufen wollten. Am Dienstagmorgen sind wir dann zusammen mit ihm zum Büro von CRA gefahren, das sehr zentral in der Innenstadt von Ibarra liegt. Dort wurden wir sehr freundlich von den Mitarbeitern empfangen, unter anderem auch von Camila, die Jonas dann für den Rest der Woche begleitet hat. Nach einem kurzen, aber netten Gespräch mit einer möglichen Spanischlehrerin für die zukünftigen Zivis hat Camila uns dann zu sich zum Mittagessen eingeladen. Dann wars auch schon Zeit in die Gemeinden zu fahren. Also sind wir mit Camila zu einem der Busterminals gefahren, wo ich dann Cecilia getroffen hab, bei der ich den Rest der Woche gewohnt hab und mit der ich auch 3 Zentren besucht hab. An diesem Nachmittag gings erstmal nach San Clemente. Das ist eine Ansammlung von einigen verstreuten Häusern, die ca. 25 Min. vom Stadtzentrum am Hang des Imbambura liegen. Das Dorf wird eigentlich nur von Indigenas bewohnt, die von Stickarbeiten, ein bisschen Ackerbau und vom Eco-Tourismus leben. Der Raum, in dem Cecilia mit den Kindern arbeitet ist nur sehr klein und es gibt nicht einmal die wesentlichsten Bastelutensilien, wie Scheren, Kleber und Stifte. Dafür hat es den Kindern riesigen Spaß gemacht, als wir nach der Arbeit auf dem Dorfplatz mit ihnen gespielt haben. Nach getaner Arbeit sind wir dann wieder nach Ibarra gefahrne, wo mir Cecilias Ehemann Eduardo erst noch die schöne Altstadt gezeigt habt, bevor wir zu Abend gegessen haben.

Mittwochmorgens haben sich dann wieder alle Mitarbeiter im Büro getroffen, um die wöchentliche Besprechung abzuhalten. Dabei wird festgelegt, was die Betreuer in der nächsten Woche den Kindern beibringen sollen. Bei uns war zusätzlich noch die Planung der Weihnachtsfeier ein ganz wesentlicher Punkt. Dabei soll dann jede Betreuerin mit ihren Kindern eine Nummer vorführen. Nachmittags sind Cecilia und Ich dann nach San Cristobal alto gefahren. Von der Struktur ist es ähnlich aufgebaut, wie San Clemente, allerdings liegt es etwas näher an Ibarra und wird nicht nur von Indigenas bewohnt. Außerdem ist das Zentrum auch viel besser mit Material ausgestattet und Cecilia hat einen viel größeren Raum zur Verfügung. Bevor wir mit dem Programm angefangen haben, hatte ich noch kurz Zeit ein paar Kinder kennen zu lernen und mit ihnen Fußball zu spielen. Nebenbei wurde ich auch noch von einer Jugendlichen, die Cecilia öfter mal ein bisschen bei der Arbeit hilft zu einer Besteigung des Imbambura eingeladen. Leider war in der Woche keine Zeit mehr dafür, so dass ich das Angebot wohl ein anderes Mal wahrnehmen werde.

Nachdem wir fast ne halbe Stunde im strömenden Regen auf unsren Bus gewartet hatten und uns bei Cecilia kurz ausgeruht hatten, mussten wir auch schon wieder los, weil sich alle Mitarbeiter zum Basketballspielen getroffen haben. CRA hat nämlich eine Frauen- und eine Männermannschaft, die in so einer Art Liga gegen andere Mannschaften aus Ibarra spielen. Wer grad nicht spielt kommt trotzdem um die anderen anzufeuern. Bei der Gelegenheit haben Jonas und Ich einen richtigen guten Eindruck, von dem guten Arbeitsklima bekommen, das bei CRA herrscht.

Donnerstags war ich dann gar nicht im Büro, sondern bin direkt mit Cecilia nach San Cristobal bajo gefahren. Diesmal haben wir allerdings kein Programm mit den Kindern gemacht, sondern eine Reunion mit den Müttern abgehalten, um ein paar wichtige Dinge zu besprechen. Es ging unter anderem darum, dass für einige Kinder der Weg zu dem Raum, den CRA benutzt, sehr weit ist und des deswegen eventuell ein zweites Zentrum aufgemacht werden soll. Bei dieser Gelegenheit konnte ich mich dann auch kurz vorstellen. Die restliche Zeit hab ich dann mit den Kindern auf dem Spielplatz verbracht. Nachmittags stand dann keine Arbeit mehr an, so dass Cecilia und Eduardo mir die Statue von San Miguel gezeigt haben, die auf einem Hügel über der Stadt steht. Außerdem sind wir einmal um die Lagune Yaococha gefahren und haben dann noch die Eltern von Eduardo besucht. Nach dem Abendessen waren wir dann noch bei der Familie von einer von Cecilias Schwestern zu Gast, was für mich leider weniger erfreulich war. Der Ehemann war nämlich leider der Ansicht, dass Hitler ein bewundernswerter Mann war, da er sich von ganz unten sehr zielstrebig und ehrgeizig bis nach ganz oben gekämpft hat. Um richtig mit ihm zu diskutieren war mein Spanisch leider noch nicht ausreichend, so konnte ich ihm nur klar machen, dass ich die Sache etwas anders sehe. Leider gibt es hier in Ecuador noch viele Menschen mit dieser Einstellung.

Freitag war dann noch mal volles Programm für mich. Vormittags war wieder Reunion für alle Mitarbeiter von CRA, während der Jonas und Ich noch mal kurz Zeit hatten durch Ibarra zu laufen. Zum Mittagessen war ich dann allerdings zu Eduardos Eltern eingeladen, während dem ich mich dann einige Zeit nett mit Eduardos Vater unterhalten konnte. Relativ bald mussten Cecilia und Ich dann allerdings wieder los, weil wir nachmittags wieder in San Clemente sein mussten. Diesmal kannten mich die Kinder ja schon, weswegen ein paar Jungs gleich mal mit mir Fußball spielen wollten. Als Programm haben wir dann eigentlich hauptsächlich die Nummer für das Weihnachtsfest mit den Kindern geprobt. Cecilia plant nämlich mit ihnen ein Weihnachtslied in Quichua zu singen, was für mich dann sehr interessant zum anhören war.

Als wir wieder am Terminal in Ibarra ankamen, hat uns dann schon Eduardo mit ihrer 19-jährigen Tochter Liz erwartet, die normalerweise in Quito studiert und mich unbedingt kennen lernen wollte. Von da aus gings direkt weiter zu einer Cousine von Liz, deren Familie ich natürlich auch kennen lernen musste. Nächster Halt war dann das Haus von einer anderen Schwester von Cecilia, in dem auch ihr Vater wohnt. Die hatte ich schon an meinem ersten Tag in Ibarra kurz kennen gelernt, weswegen ich mich noch von ihnen verabschiedet hab. Letzter Stopp waren dann noch mal die Eltern von Eduardo, ebenfalls um mich von ihnen zu verabschieden. Danach hatten wir noch kurz Zeit fürs Abendessen bevor ich mich mit Jonas getroffen habe. Wir wollten nämlich noch zu Diego, um bei ihm zu übernachten und am nächsten Morgen mit ihm nach Otavalo zu fahren.

Letztendlich konnte ich in Ibarra einige interessante Erfahrungen sammeln und wurde zusätzlich noch von allen Teilen der Familien von Cecilia und Eduardo, und natürlich auch von ihnen persönlich zu Weihnachten und Sylvester eingeladen.

Freitag, 16. November 2007

9.-11.11.: Julias Geburtstag (Kamala)

Fast ne genauso große Gruppe wie nach Cuenca is dann letztes Wochenende nach Kamala gefahrn. Julia wollten nämlich ihren Geburtstag am Strand feiern. So hatten wir 3 Tage absolute Entspannung, mit Rumliegen, Baden und gutem Essen. Abends gabs dann immer schöne Feier n, die wieder bis spät in die Nacht gingen. So wars sicher n sehr schöner Geburtstag und nach Julias eigener Aussage der Erste an dem sie im Meer war.

2.-4.11.: Fiestas de Cuenca

Da jedes Jahr am 3. November Cuenca seine Unabhängigkeit feiert und wir noch nie auf einem großen Volksfest waren, scheuten wir selbst die ca. 10-stündige Fahrt nicht. Wir hatten uns schon vorher mit Roy, einem Couchsurfer aus Cuenca, in Verbindung gesetzt, bei dem wir zusammen mit Birgit, eine Couchsurferin, die vorher ne Woche bei uns war, übers Wochenende bleiben konnten. Zusätzlich waren noch Julia, einige ihrer Mitbewohner und noch andre Leute, die wir aus Quito kannten mitgekommen, so dass wir im großen und ganzen ca. 18 Leute waren. Und da Cuenca auch als eine sehr schöne Stadt gilt, haben wir den ganzen Freitag – wir waren schon in der Früh angekommen – damit verbracht herumzulaufen und am Flussufer zu liegen. Außerdem is Cuenca auch für seine Panamahüte bekannt, weswegen wir uns gleich jeder einen bei einem echten Hutmacher gekauft haben, bei dem die Hutpressen sogar im Verkaufsraum stehen. Aber der eigentlich waren wir ja wegen den Fiestas gekommen. Die fingen dann Abends an. Zuerst gabs auf dem Hauptplatz Feuerwerk und Tanzdemonstrationen und danach wurde auf verschiedenen Bühnen in der ganzen Stadt Livemusik gespielt, so dass wir bis tief in die Nacht hinein feiern konnten.

Dementsprechend spät sind wir am Samstag aufgestanden und der Tag fing eigentlich erst richtig nach dem Mittagessen an. Etwas außerhalb der Stadt gabs dann sowas wie ein Straßenfest, wo 2 große Bühnen aufgebaut wurden und es Essenstände gab, wo Meerschweinchen an dicken Spießen gebraten wurden. Zusätzlich haben Straßenkünstler ihr können gezeigt, so konnten wir z.B. einer Capoeira-Gruppe zuschaun, die ihre Saltos gezeigt hat. Nach ner kleinen Pause in nem Cafe wars dann auch schon wieder Zeit fürs Abendessen, dass wir in ner schönen kleinen Bar gegessen haben. Das einzigste Problem war bloß, das unser Essen kaum auf die kleinen Tische gepasst hat. Die Nacht haben wir dann wieder auf dem Straßenfest verbracht, das total überfüllt war, weil auf den Bühnen mittlerweile Musik gespielt wurde. Als dann die letzte Band gegangen war, gings in nem Club in der Nähe weiter, so dass wir erst wieder im Morgengrauen schlafen gegangen sind.

Deswegen hatten wir dann am Sonntag auch nur noch Zeit ausführlich zu Frühstücken, unser Zeug zu packen und Eis essen zu gehen. Dann mussten wir auch schon wieder zum Bus, in dem wir insgesamt 12 Plätze besetzt haben. Da das Wochenende soviel Spass gemacht hat, wollen wir irgendwann unbedingt noch mal nach Cuenca.

19.-21.10.: Laguna Quilotoa

Ne Woche nach unsren Dschungelerfahrungen wollten wir mal wieder in die Berge. Unser Ziel war die Laguna Quilotoa ca.70km südwestlich von Quito und diesmal wurden wir sogar von Julia begleitet. Also sind wir am Freitagnachmittag aufgebrochen um über Latacunga und Zumburuha nach Quilotoa zu kommen. Allerdings sind wir erst nachts gegen 22 Uhr in Zumburuha angekommen, weswegen wir uns dort dann n Hostal für die Nacht nehmen mussten. Allerdings haben wir dann am nächsten Morgen nicht schlecht gestaunt. War der Ort am Vorabend noch total ausgestorben, so dass es nich mal mehr möglich wr noch was zu Essen zu bekommen, öffneten wir am Samstagmorgen unsre Zimmertür und schauten auf eine riesige, lärmende Menschenmasse runter. Das Durcheinander hat sich dann als Markt herausgestellt, was uns sehr entgegenkam, weil wir uns so unser Frühstück und nen Proviant zusammenstellen konnten. Als wir damit fertig waren gings dann mit der Camionetta nach Quilotoa, wo wir uns erstmal n schönes Hostal gesucht haben, in dem die Zimmer noch mit kleinen Holzöfchen beheizt werden. Quilotoa ist ein kleines Dorf, dass aus lauter Hostals, 2 Tiendas und dem einem oder andrem kleinen Restaurant besteht. Außerdem liegt es direkt am Kraterrand der gleichnamigen Lagune. Den restlichen Tag haben wir dann erstmal damit verbracht verrückte Springfotos am Rande der Lagune zu machen und danach mit einer kleinen Reittour von ca. 3 Stunden. Dafür, dass ich das erste Mal auf nem Pferd saß, hab ich mich gar nich so blöd angestellt und mit einiger Hilfe von Julia hat ich die grundlegenden Sachen sogar nach einiger Zeit raus. Das einzige Problem war, dass mein Pferd im vergleich zu den andren n faules Stück war und nie in Galopp wollte. Der Vorteil davon war allerdings, das es dafür auch nich so abgegangen is wie Juan, der Muli von Joss, weswegen er einmal unfreiwillig absteigen musste und als Folge nen tiefblauen Fingernagel davongetragen hat. Mir hats allerdings insgesamt sehr viel Spass gemacht und auch mit den folgenden Schmerzen am Hinterteil in den nächsten Tagen konnt ich ganz gut leben.

Am Sonntag sind wir dann in aller Frühe aufgestanden, in der Hoffnung den Sonnenaufgang sehen zu können. Da die Lagune auf 4000m Höhe liegt, wars so kalt, dass wir uns in die dicken Decken aus dem Hostal wickeln mussten, ums am Kraterrand auszuhalten. Auch wenns ne ganz schöne Atmosphäre war, ham wir dann leider doch keinen richtigen Sonnenaufgang gesehen, da es zu viele Wolken gab. Allerdings hatten wir nen traumhaften Ausblick auf die beiden Illinizas. Nachdem wir uns in unsrer Hütte wieder aufgewärmt und im Hauptraum des Hostals gefrühstückt hatten, sind wir auf die 5-stündige Umrundung der Lagune aufgebrochen. Teilweise gibt’s da richtig anstrengende Passagen, aber das tolle ist, dass man die ganze Zeit nen traumhaften Ausblick hat. Außerdem gibt’s praktisch an jeder Ecke traumhafte Picknickplätze. Trotzdem waren wir dann relativ erschöpft und froh als wir wieder im Dorf angekommen sind. Auf der Heimfahrt mim Bus mussten wir dann noch am Cotopaxi, der im Licht des Sonnenuntergangs wie in Flammen stand. Mit diesem traumhaften Bild ging dann ein weiteres Wochenende zu Ende.

Freitag, 19. Oktober 2007

11.-13.10. Limoncocha

Dieses Wochenende hatten wir uns entschlossen auch endlich mal den Oriente von Ecuador kennen zu lernen, der praktisch nur aus Regenwald besteht. Da wir in Tena, einer der größten Städte dort, Fausto kannten, konnten wir über ihn eine Tour buchen, bei dem uns sein Bruder, Eduardo, als Guia gedient hat. So sind wir am Donnerstagnachmittag um 5 Uhr aufgebrochen, um dann gegen 10 Uhr Abends, bei Fausto zu Hause anzukommen. Leider war der etwas neben der Spur, weil seine Frau an dem Tag Geburtstag hatte. Nach kurzer Zeit kam dann allerdings Eduardo, mit dem wir die Tour besprechen konnten, so dass wir dann um Mitternacht zu 7 mit dem Bus nach Coca aufgebrochen sind, den Eduardos 2 Kinder waren auch noch dabei. Dort wollten wir um 7 Uhr ein Kanu nach Pompeja nehmen, da wir aber schon um 5 da waren konnten wir noch ca. 1 ½ Stunden in dem Haus von Eduardos Schwester schlafen. Als wir dann um kurz vor 7 zur Anlegestelle kamen war leider das Boot wegen des Feiertages schon um 6:30 gefahren, so dass wir uns nach einer anderen Mitfahrgelegenheit umschauen mussten, was für uns dann teurer als erwarten kam. Allerdings hätte ein Taxi genauso viel gekostet und Busse gab es an dem Tag nicht mehr. So hatten wir wenigstens ne schöne einstündige Bootsfahrt bei herrlichem Wetter, bevor wir dann in Pompeja ankamen, wo wir uns total fertig von der Hitze erstmal in den Schatten legen mussten. Von Pompeja gings weiter mit der Camionetta bis an den Rand von der Lagune Limoncocha, die wir dann nur noch in nem Einbaum überqueren mussten, um letztendlich an unsrem Ziel anzukommen: eine kleine Ansammlung von Holzhütten, die von einer Indigenafamilie unterhalten wird und wo es weder Strom noch fließendes Wasser gibt.

Unsren restlichen Freitag haben wir dann damit verbracht, uns in den Hängematten auszuruhen und zu versuchen sich nicht zuviel zu bewegen, aber selbst das half nich dagegen, dass einem der Schweiß in Bächen runtergeflossen ist. Nachmittags haben wir uns dann doch noch mal n bischen bewegt. Es ging nämlich wieder im Einbaum auf die Lagune, diesmal allerdings um unser Abendessen zu fischen. Eingeplant waren frisch gefangene Piranhas. Allerdings haben wir nicht sehr viele gefangen, wobei wir trotzdem unsren Spaß hatten. Das einzigst blöde war, dass uns nach der ganzen Zeit auf dem Holzboden des Einbaums extrem das Hinterteil wehgetan hat, so dass wir froh waren als wir in der Dämmerung wieder zurückgefahren sind. Dabei zeigt sich der Regenwald von einer seiner schönsten Seiten, denn das Licht ist einfach einmalig. Nach dem Abendessen, war der Tag allerdings noch nicht zu Ende. Unter einem beeindruckend klarem Sternenhimmel sind wir noch mal ins Boot gestiegen, um ein Schauspiel zu beachten, dass sich nur bei Nacht zeigt. Wenn man nämlich langsam auf der Lagune entlang fährt und dabei seine Taschenlampe über die Ufer streichen lässt, blitzen einem rote Augen aus der Dunkelheit entgegen, so dass einem richtig unheimlich werden würde, wenn man nicht wüsste, dass das die Kaimane sind, die man tagsüber kaum zu Gesicht bekommt. Einen Babykaiman hat Eduardo sogar gefangen, so dass Joss ihn mal halten konnte. Er musste dabei bloß darauf achten, dass er ihm im schön auf die Kehle drückt, um zu verhindern, dass die Mutter von den Rufen angelockt wird. Denn es ist schon Abenteuer genug, wenn man bei Nacht wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche fährt und ringsum die Augen der Kaimane blitzen sieht, da muss es nicht auch sein, dass ein 2-4m langes ausgewachsenes Muttertier das Boot angreift.

Am nächsten Tag sind wir wieder praktisch mit dem Sonnenaufgang aufgestanden, diesmal um die Morgenstunden zu nutzen, in denen man am besten die verschiedenen Vögel betrachten kann, die an der Lagune leben. Nach dem Mittagessen sind wir dann mit dem Einheimischen, dem die Hütten gehören, auf eine 5-stündige Tour in den Regenwald aufgebrochen. Neben den ganzen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten waren die Highlights sicher den Affen beim Turnen durch die Baumwipfel zuzuschauen, an einer Liane durch den Wald zu schweben, mit Gummistiefeln knietief in den Morast einzusinken, einen Baum zu sehen, der auf 900 Jahre geschätzt wird und so breit ist, dass man bestimmt 40-50 Menschen bräuchte um einmal ganz rumzukommen. Als wir dann wieder zurückkamen, waren wir dann allerdings froh endlich wieder was Essen zu können, denn so eine Tour ist ganzschön anstrengend. Das war dann auch das letzte was wir gemacht haben, da wir gegen 5 aufgebrochen sind, um in Limoncocha einen Bus Richtung Sacha zu nehmen, von wo es einen Direktbus nach Quito gibt. Während der Fahrt konnten wir die Live-Übertragung des Spiels Ecuador gegen Venezuela hören, dass Ecuador leider 0-1 verloren hat. In unsrem Haus in Quito angekommen sind wir dann letztendlich um 6 Uhr in der früh, weswegen wir dann den Sonntag nur genutzt haben, um uns auszuruhen.

Montag, 1. Oktober 2007

28.9/29.9 : Iliniza Norte

Mit 5116m Höhe etwas kleiner als der südliche Nachbargipfel, gilt der Iliniza Norte als der am einfachsten zu besteigende 5000ender in Ecuador. Da seine Hütte auf 4740m ungefähr genauso hoch liegt, wie die Cotopaxi-Hütte hielten Jonas und Ich Ihn für das ideale Training für unsren im November geplanten Cotopaxiaufstieg. So deckten wir uns am Freitagmorgen noch mit Handschuhen, Mützen, Proviant und sonstigen wichtigen Sachen, wie z.B. Kompass ein, bevor wir dann vom Terminal terrestre über Machachi nach Chaupi fuhren, das auf 3500m der nächstgelegene Ort ist. Eigentlich hatten wir geplant den restlichen Weg bis zum Refugio zu laufen, da es aber schon relativ spät war und wir noch vor Einbruch der Dunkelheit ankommen wollten, haben wir uns von einer Camionetta bis auf 3960m fahren lassen. Von da aus führte uns unser Weg erstmal durch Páramo, wie hier die Buschwaldlandschaft genannt wird. Nach einer Stunde veränderte sich dann die Landschaft, da wir auf 4400m einen Kamm erreichten, von dem aus der Weg dann auf einer Moräne weiterführte. Nur noch vereinzelt konnten wir Pflanzen sehen, was auch mitunter daran lag, dass wir mittlerweile in ein dickes Nebelfeld geraten waren. Zusätzlich zu dem pfeifenden Wind, der ab dem Kamm eingesetzt hatte, sorgte das dann dafür, das wir unsre Kleidung um ein paar Schichten erweitern mussten und wir unsre Handschuhe und Mützen ausprobieren konnten. Auch der Weg auf der Moräne bereitete uns Probleme, da er sehr steil war und Hauptsächlich aus Sand bestand, so dass wir bei jedem Schritt immer wieder ein wenig abrutschten. Nur ab und zu konnten wir uns gegen einen Stein lehnen um auszuschnaufen, da uns auch die Höhe zu schaffen machte. So kämpften wir uns immer wieder ein paar Meter vorwärts, bevor wir die nächste Pause benötigten und immer wieder tauchten weitere Teile der Moräne aus dem Nebel auf, was unsre Hoffnung immer mehr schwinden ließ. Nach knapp mehr als 2 Stunden erreichten wir dann das Ende der Moräne und ca. 100 m später auch total verschwitzt, aber mit einem Freudenschrei, die Hütte auf fast 4800m, kurz bevor die Dunkelheit einbrach. Innendrin wurden wir dann von 2 Deutschen, Flo und Claudi, mit einem wärmenden Pfefferminztee in Empfang genommen, was uns in diesem Moment, wie das schönste auf der Erde vorkam. Leider gab es in der Hütte aber keinerlei Möglichkeit zu Heizen, so dass wir nur schnell ein paar Nudel mit Tomatensoße auf dem Gasherd kochten und uns dann in unsre Schlafsäcke verkrochen um der Kälte zu entgehen. Ich lag dann mit 2 Paar Socken, einer Jeans, T-Shirt, Wollpulli und Fleece im Schlafsack, über den ich noch meine Alpacadecke geworfen hatte, damit mir warm war. Trotzdem konnte ich schlecht schlafen, da mir die Höhe Kopfschmerzen verursachte und mein Herz die Nacht über raste, was sich erst zum Ende hin besserte. Deswegen war ich auch froh, dass Jonas und Ich den geplanten Aufstieg von 3 Uhr nachts auf später verschoben, da es draußen zu nebelig war, um in der Dunkelheit zu laufen. Eigentlich hatten wir vorgehabt bei Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu stehen, was aber leider nicht machbar war. Letztendlich sind wir dann um halb 8, nach einem kleinen Frühstück aufgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt waren glücklicherweise meine Kopfschmerzen ganz verschwunden, nur hatte sich leider das Wetter nicht viel verbessert. So fingen wir im Nebel an die ersten steilen Kanten des Gipfels zu besteigen. Die 1600 Höhenmeter von Chaupi bis zum Gipfel verteilen sich nämlich auf nur 15km, wovon vor allem die letzten 300 besonders steil sind und zusätzlich auch wieder sehr sandig sind. Trotzdem kamen wir anfangs gut voran, wobei uns auch diesmal dank der Übernachtung die Höhe weniger zu schaffen machte. Während einer Pause auf dem Hauptkamm des Gipfels klarte es sogar für kurze Zeit auf, so dass wir erstmal einen richtigen Eindruck bekamen, in welcher Höhe wir uns befanden. So einen Blick über die Wolken und das umliegende Land kannten wir bisher nur aus dem Flugzeug und wir konnten Sogar teilweise den Cotopaxi sehen, der den Ilinizas direkt gegenüber liegt. Leider dauerte das ganze nur wenige Minuten, bevor wir wieder in einer Nebeldecke eingehüllt waren.
Nach 2 Stunden erreichten wir dann auf einer Höhe von 5020m wieder den Hauptkamm, da wir von der Südflanke auf die Nordflanke kreuzen mussten um eine mehrere Meter hohe Steilwand zu umgehen, die einen Vorgipfel bildet. Bereits als wir auf dem Hauptkamm ankamen blies uns von Norden her ein mehr als 100 km/h schneller Eiswind entgegen, so dass wir uns nur krabbelnd fortbewegen konnten, um nicht vom Wind umgerissen zu werden. Auch größere Felsen boten nur bedingten Schutz, allerdings konnten wir in ihrem Schatten wieder aufrecht gehen. Bedingt durch den Nebel, waren aber die Felsen mit einer Eisschicht überzogen, was uns zusammen mit dem Wind daran hinderte den normalen Weg weiterzugehen, auf dem man eine Stelle passieren muss, die nicht umsonst „Desfiladero de la muerte“ (Todesschlucht) heißt. Deshalb versuchten wir die Problemstellen etwas weiter unten an der Nordflanke zu umgehen, wobei uns weiterhin der Wind ins Gesicht blies, dass ich dachte meine Backen würden absterben. Zusätzlich schlug einem der Sand wie eine Schrotladung ins Gesicht, wenn man ein bisschen nach unten rutsche und einmal traf mich ein golfballgroßer Eisbrocken am Auge, wovon ich aber glücklicherweise kein Feilchen davon getragen hab. Nach einer weiteren Stunde Kampf gegen Wind, Kälte und Nebel haben wir uns dann letztendlich entschlossen aufzugeben. Gründe waren, dass wir wegen des Nebels den Weg nicht sehen konnten, uns das Ganze wegen des Windes keinen Spass mehr machte und das steilste Stück auf den Gipfel noch vor uns lag, auf dem wir auf Grund des Nebels sowieso nichts gesehen hätten. Also versuchten wir den selben Weg zurückzugehen, den wir gekommen waren, wobei wir aber schnell die Orientierung verloren. So irrten wir ca. eine Stunde lang in der Nähe des Gipfels herum. Als sich schon Hoffnungslosigkeit und Erschöpfung in uns breit machte, entschlossen wir uns den Weg mit Hilfe des Kompasses zurückzufinden. Dabei stellten wir fest, dass wir gar nicht mehr auf der Nordseite des Berges waren, sondern auf der Südseite. Wir mussten also irgendwo unbewussterweise den Hauptkamm gekreuzt haben, weswegen wir auf der Südseite auch die ganze Zeit in die falsche Richtung gelaufen waren. Endlich auf dem richtigen Weg sind wir nach kurzer Zeit auch auf Fußspuren gestoßen, denen wir ne Weile gefolgt sind. Allerdings waren wir schon so erschöpft, dass wir uns an der nächstbesten Stelle hinsetzen mussten, um etwas zu essen, obwohl es sehr ungemütlich und kalt war. Gerade als wir wieder aufbrechen wollten, klarte es aber wieder für ein paar Sekunden auf, wobei wir ironischerweise feststellen mussten, dass wir nur wenige hundert Meter von der Hütte entfernt Pause gemacht hatten. Dort kamen wir dann kurz vor 12 an und fanden einen Zettel von Flo und Claudi vor, auf dem sie uns mitteilten, dass sie es ebenfalls nicht auf den Gipfel geschafft hatten. Wichtiger für uns war aber in dem Moment, dass sie uns noch 2 Beutel Pfefferminztee dagelassen hatten, wofür wir ihnen unendlich dankbar waren, da wir so unsre Lebensgeister wieder wecken konnten. Der restliche Abstieg nach Chaupi ging dann ohne weitere Probleme vonstatten und nachdem wir erstmal den Nebel hinter uns gelassen hatten machte es auch langsam wieder Spaß. Trotzdem waren wir noch bis halb 4 unterwegs, bis wir im Dorf ankamen, wo wir dann nach 7 ½ Stunden ununterbrochenem Fußmarsch froh waren endlich in einen Bus steigen zu können. Gleichzeitig mit dem Sonnenuntergang kamen wir dann zu Hause in Quito an, wo wir erstmal richtig Essen waren und den restlichen Abend barfuss rumgelaufen sind, froh die Schuhe und Strümpfe losgeworden zu sein. Darüber, dass wir den Gipfel nicht erreicht haben sind wir jetzt im nachhinein gar nicht so enttäuscht, da für uns die Übernachtung auf 4800m und das Überqueren der 5000m Marke wichtiger war. Allerdings werden wir wohl so schnell keinen Berg mehr besteigen.

22.9./25.9/26.9 : Quito: Babyshower, 2 Geburtstage und Stadionbesuch

Da wir seit unsrer seit meiner Ankunft in Quito eigentlich jedes Wochenende unterwegs waren, hatten wir uns entschieden dieses Wochenende mal zu Hause zu bleiben um ein bisschen was von der Stadt zu sehen und Sachen zu erledigen. Außerdem waren wir am Samstag (22.) auf 2 Feiern von Arbeitskolleginnen eingeladen.
Die erste lief unter dem Namen „Babyshower“. Dahinter steckt, dass die Kollegin, die uns eingeladen hat, schwanger ist und nächsten Monat ihr Kind bekommt. Die Party hat sie zu ihrem Abschied gegeben, da sie jetzt demnächst dann in Schwangerschaftsurlaub geht. Da wir schon um 2 Uhr in ihrer Wohnung in der Altstadt sein sollten, haben wir uns relativ früh auf den Weg gemacht, weil wir ja noch ein Geschenk für die werdende Mutter brauchten. Unser Streifzug durch die verschiedenen Babyläden der Altstadt hat dann doch etwas länger gedauert als geplant, weil wir zunächst nichts passendes gefunden haben. Dafür hatten wir umso mehr Spaß beim Suchen. Mit ner Stunde Verspätung kamen wir dann bei dem Haus an, was sich als sehr weitläufiger Altbau herausstellte, der eigentlich mehr wie eine riesige WG wirkte, als wie eine Ansammlung von mehreren Wohnungen. Zu unsrer Überraschung waren wir dann auch trotz der Verspätung noch eine der ersten Gäste. Das Konzept der Party bestand dann darin, dass erstmal zu verschiedener Musik getanzt wurde, bis genügend Gäste da waren um mit dem Hauptteil zu beginnen. Der stellte sich dann aus einer Reihe von Wettkämpfen heraus, bei denen sich der Verlierer dann von der Wand einen der Luftballone nehmen musste, in denen Zettelchen mit Aufgaben waren. Ein Wettkampf sah z.B. so aus, dass sich 2 Kontrahenten auf Stühle setzten mussten, hinter denen sich 2 weitere mit verbunden Augen stellten. Diese bekamen dann eine Schüssel mit einer Banane, eine Gabel und einen Löffel in die Hand. Das Ziel war es die Banane blind zu schälen, mit der Gabel zu Brei zu verarbeiten und dann mit dem Löffel den vor sich sitzenden zu füttern. Wer schneller aufgegessen hatte, hatte gewonnen. Leider war ich einer von denen, die gefüttert wurden, so dass ich dann mit bananenverschmiertem Gesicht dasaß und auch noch verloren hatte. Da alle Strafen damit zu tun hatten ein Baby zu imitieren, musste ich wie eines laufen. Geschickt wie ich bin, hab ichs dabei dann auch gleich geschafft nen Plastikstuhl zu zerstören, was aber mehr für Erheiterung gesorgt hat. Glücklicherweise war ich auch nich der Einzige, der Einen kaputt gemacht hat. Eine weitere lustige Strafe hat Jonas dann noch erwischt: er musste unsrer Chefin eine Riesenwindel umbinden. So haben wir einen sehr lustigen Nachmittag verbracht.
Gegen 6 Uhr mussten wir dann allerdings schon wieder gehen, da wir noch auf Jennys Geburtstag eingeladen waren, für den wir noch ein Geschenk einkaufen mussten. Da Jenny außerdem in Guayllabamba wohnt, das 1 Stunde nördlich von Quito liegt, kamen wir da auch erst um 9 Uhr an. Obwohl wir die einzigen Gäste waren und sonst nur Jennys Familie da war, hatten wir wieder sehr viel Spaß. Nach dem guten Abendessen kamen nämlich wieder die obligatorischen ecuadorianischen Geburtstagsbräuche. Nathalie hatte extra dafür einen schönen sahnigen Kuchen gekauft und schon während dem Abendessen den härtesten Ledergürtel rausgesucht, um sich für ihren Geburtstag zu rächen. Allerdings hatte sie dann letztendlich mehr Kuchen im Gesicht als Jenny, weil wir den Part an ihrem Geburtstag auslassen mussten, da der Kuchen zu hart war. Leider mussten wir um kurz nach 12 auch schon wieder gehen, da es nachts sehr schwer ist noch einen Bus nach Hause zu bekommen. Letztendlich musste wir auch bis 1 Uhr warten, bis endlich einer so freundlich war uns mitzunehmen.

Die Einladung zum nächsten Geburtstag kam dann sehr spontan. Eigentlich wollten wir am Dienstag (25.) abends Salsa-Stunden nehmen. Dazu hatten wir Julia eingeladen, die mit ihren 2 Freundinnen Laura und Lisa ein paar Tage bei uns übernachtet hatte und mittlerweile für 3 Monate als Freiwillige in einem Projekt im Süden von Quito arbeitet. Allerdings hatte eine ihrer Mitbewohnerinnen Geburtstag, weswegen sie nich kommen konnte und hat uns eingeladen auch zu kommen. Deswegen haben wir uns spontan umentschieden und unsrem Salsa-Lehrer abgesagt. Das Lustige war dann, dass Anna und Marina am späten Nachmittag zurückkamen und kurz bevor wir loswollten noch 3 weitere Gäste, die wir vorher noch gar nich kannten. Theresa, Tobi und Juan hatten von Theresas Bruder Jonas, der Anfang August für n paar Tage bei uns war, von unsrer Wohnung gehört. Also haben wir die auch gleich noch eingepackt und uns zu 10. aufn Weg gemacht. Dadurch haben wir die Gästeanzahl auf der Party gleich mal verdoppelt, was aber kein Problem war, weil genügend Platz vorhanden war und wir Getränke selber mitgenommen hatten. Wir ham sogar noch Lasagne und Kuchen zum Abendessen bekommen. Ansonsten wars auch wieder n ganz netter Abend, an dem wir mal Julias Mitbewohner kennen gelernt haben.

Am nächsten Tag gings dann ins Stadion von Quito. Manuel, unser Spanisch- und Salsalehrer, hatten uns nämlich erzählt, dass ein ganz besonderer Spieltag wäre. 2 Spiele würden direkt hintereinander stattfinden und der Eintritt für beide zusammen wären nur 6$. Die Begegnungen waren: Nacional gegen Liga ( die beste Mannschaft aus Quito), die vor dem Spiel punktgleich auf dem ersten Platz lagen, und Barcelona ( die beste Mannschaft aus Guayaquil, die auch als die beste aus Ecuador gilt und die meisten Fans hat) gegen eine andere Mannschaft aus Quito. Da wir aber keine Lust hatten über 3 Stunden im Stadion zu sitzen, haben wir uns nur das Erste angeschaut, was aber auf jeden Fall sehr interessant war, da beide Mannschaften sehr temporeichen Fussball gespielt haben. Letztendlich hat Liga mit 2:0 gewonnen und ist jetzt Erster in der ecuadorianischen Liga.

14.9-16.9. Kamala (Manglaralto, Montanita, Puerto Lopez)

Am Donnerstag (14.) hat es mich zum ersten Mal erwischt. Bin morgens mit Bauch- und Kopfschmerzen aufgewacht und deswegen auch nich zur Arbeit gegangen. Da wir aber schon seit ner Woche den Ausflug nach Kamala geplant hatten und es mir bis zum Abend wieder etwas besser ging, haben Jonas und ich uns dann gegen 8 zum Terminal Terrestre – dem großen Busbahnhof von Quito – aufgemacht, wo wir dann gegen 9 nen Bus Richtung Guayaquil genommen haben. Nach 8 Stunden Fahrt, in mehr oder weniger bequemen Sitzen sind wir dann da auch angekommen und mussten erstmal Horden von Taxifahrern abwimmeln, was dazu geführt hat, dass das Wort „Taxi?“ bei uns echte Aggressionen ausgelöst hat. Ein weiteres Problem war dann erstmal den richtigen Bus für die Weiterfahrt zu bekommen, da es leider um 6:30 keine Direktverbindung nach Manglaralto gab. So mussten wir den Umweg über Santa Elena in Kauf nehmen und kamen letztendlich gegen 9 total übermüdet in Manglaralto an. Nach einem unerhofft vielfältigem Frühstück mit Brot, Marmelade, Rührei, Fruchtsaft und leider absolut ekligem Instantkaffee haben wir uns nach Kamala aufgemacht. Kamala ist eine Ansammlung von Strohhüten, die 5 min. von Manglaralto am Strand stehn und zu denen ein Pool, eine schöne Feuerstelle mit Sofas runddrum, eine Küche und eine Tauchschule gehörn. Um das ganze benutzen zu dürfen mussten für die Übernachtung in einer eigenen Hütte 5$ pro Nacht zahlen und für die Benutzung der Küche 1$. Gegen Mittag kamen dann auch Ole und Svenja an, die wir seit 2 Wochen zum ersten Mal wieder gesehen hatten. Den restlichen Tag haben wir dann hauptsächlich damit verbracht in Manglaralto bischen einkaufen zu gehen und uns im Meer auf den Wellen zu surfen. Eigentlich war es gar nich das richtige Wetter um baden zu gehen, weil an der Küste von Ecuador zurzeit Winter ist und es deswegen die meistens bewölkt ist. Aber glücklicherweise war das Wasser sehr warm, so dass wir uns teilweise mehr als ne Stunde drin aufgehalten haben. Abends haben wir dann in der Küche groß aufgekocht. Es gab Spiegelei mit Gemüseeintopf – dh. Kartoffeln, Tomaten, Brokkoli, Zwiebeln und Knoblauch - und gebratenen Bananen, was wir dann bei einem gemütlichen Lagerfeuer genossen haben.
Der Samstagmorgen fing dann mit einem Frühstück im 5km entfernten Montanita an. Das is einer der bekanntesten Partyorte an der Küste von der Ecuador und so konnten wir auch schon gegen 9 die ersten Touristen mit nem Bier in der Hand bewundern. Zurück in Kamala war dann Joss auch schon angekommen, der freitags ja noch arbeiten musste. Da Svenja schon in der früh zu nem Tauchgang vor der Küste verabschiedet hatte, waren wir aber trotzdem nur zu viert und haben eigentlich genau dasselbe wie am Tag vorher gemacht. Nur abends sind wir wieder nach Montanita gegangen um was zu Essen und mal n bischen zu feiern. So saßen wir in ein paar Bars, konnten Straßenkünstlern bei ihren Kunststücken zuschauen, die von Trommelmusik unterstützt wurden und letztendlich noch in einer Art Freiluftdisko eine Live-Band sehn. Das ganze hat aber dazu geführt, dass wir sehr spät zu Hause waren. Da wir allerdings am Sonntag nach Puerto Lopez fahren wollten um eine Tagestour zu machen, mussten wir schon wieder um 5:30 aufstehn und waren deshalb total übermüdet. Letztendlich konnten wir uns aber doch aufraffen und waren gegen 7 in Puerto Lopez. Unsre Tour hat dann um 9 begonnen, zu der eine einstündige Fahrt zur „Isla de la plata“ gehörte, während der wir auch schon ein paar Buckelwale sehen konnten. Auf der Insel, die ein Naturschutzgebiet für Vögel ist, haben wir dann eine Führung bekommen, bei der wir unter anderem Blaufußtölpel und Fregattvögel gesehn haben. Danach konnten wir noch Meeresschildkröten und Tropische Fische füttern, die wir dann auch noch beim Schnorcheln beobachten konnten. Das einzig unerfreuliche war allerdings, dass es jede Menge kleine Quallen gab, so dass es doch des öfteren auf der Haut gebrannt hat. Auf der Rückfahrt haben wir dann noch mal nen längeren Halt auf See gemacht um diesmal den Walen ausführlicher zuzuschaun. Da zurzeit Paarungszeit ist versuchen die Männchen die Weibchen mit Sprüngen und sonstigen Kunststücken zu beeindrucken, was bei einem mehreren Meter langem Buckelwal dann doch außergewöhnlich aussieht. Zurück in Puerto Lopez waren wir dann wieder gegen 6 Uhr abends, wo wir uns gleich für 7 einen Bus nach Quito gebucht haben. Dort sind wir dann nach ca. 11 Stunden Fahrt um 6 Uhr ins Bett gefallen. Da es allerdings Montag war und wir arbeiten mussten, war mehr als ne Stunde Schlaf leider nich drin. Den Rest haben wir dann Abends nach der Arbeit nachgeholt.

Dienstag, 11. September 2007

6.9.-9.9. Ausflug mit der Fundacion nach Tonsupa (Atacames)

Am Donnerstagabend sollten sich alle Mitarbeiter der Fundacion um 10 Uhr dort einfinden, um beim alljährlichen Mitarbeiterausflug an der Pazifikküste von Esmeraldas mitzufahren. Von uns sind nur Joss, Jonas und Ich mitgefahrn, weil Ole immer noch unterwegs ist. Nach mehreren Stunden Fahrt sind wir dann am Freitagmorgen zwischen 5 und 6 Uhr angekommen. Unser Hotel, das eigentlich ein Privatclub is, befand sich in Tonsupa und wir haben für das ganze Wochenende insgesamt 7$ gezahlt, von denen 2$ fürs Benzin waren. Allerdings waren wir noch total übermüdet, da leider der Bus sehr wenig Beinfreiheit gestattet hat und wir deswegen nicht schlafen konnten. Also erstmal 2 Stunden geschlafen und danach gefrühstückt. Da wir aber immer noch relativ müde waren haben wir uns erstmal bis Mittags an den Strand gelegt. Zwischendurch haben wir auch schon mal den Pazifik angetestet, der wirklich erstaunlich warm war. Gegen Mittags haben wir dann wieder die andren Mitarbeiter in Atacames getroffen, um mit Ihnen zu Mittag zu Essen. Atacames liegt 5 min. von Tonsupa entfernt und ist sehr viel touristischer, hat dafür aber auch mehr zu bieten. Es gibt zum Beispiel eine mehrere Kilometer lange Strandpromenade, an der sich eine Strandbar an die Nächste reiht. Nachmittags sind wir noch n bischen da geblieben um am Stand zu relaxen und Milchshakes zu trinken. Später sind wir allerdings wieder ins Hotel gefahrn um noch n bischen im Pool zu baden. Abends haben wir dann nich mehr viel gemacht, weil wir noch zu müde waren.

Obwohl wir um 10 Uhr schon im Bett waren, wars dann am nächsten Tag viel zu früh um halb 8 aufzustehn. Aber wir wollten nich wieder den ganzen Vormittag nur zu dritt rumhängen und die andren Mitarbeiter wollten nen Strandspaziergang machen. Also mussten wir auch raus und sind mit. Während dem Spaziergang haben wir dann 7 Fische für 1$ gekauft und nen Ecuadorianer mit nem Papagei auf der Schulter getroffen. Den durften wir dann auch mal halten. Außerdem haben wir uns noch Kokosnüsse von Palmen geholt, um frische Kokosmilch trinken zu können. Da es aber mittlerweile fast schon 11 Uhr war und wir noch nichts gefrühstückt hatten, hat uns der Hunger gepackt. Deswegen haben wir am Strand die Fische entschuppt und ausgenommen, wobei ich auch ma probieren durfte. Mit den Fischen sind wir dann zu nem Straßenrestaurant, das uns die Fische dann kostenlos frittiert hat, allerdings unter der Bedingung, dass wir noch andre Sachen bestellen. So gabs zum Fisch noch Reis und Patacones. Nachmittags haben wir aber wieder am Strand und im Wasser verbracht, bevor wir noch über n paar Felsen in die Nachbarbucht geklettert sind, in der noch n kleinerer Ort ist. Allerdings haben wir da nur kurz vorbeigeschaut und sind dann ins Hotel gefahrn um uns noch für den Abend fertig zu machen. Nach nem kurzen Abendessen in Atacames sind wir gegen 10 dann an Strand gegangen, um da n kleines Feuerchen zu machen. Gegen halb 12 hat uns aber die steigende Flut wieder ins Hotel getrieben, wo wir uns in die Hängematten gelegt haben, um zu fünft noch bischen Karten zu spielen. Das ging dann allerdings bis 4 Uhr in der Nacht.

Deswegen wars dann relativ schwer am Sonntagmorgen wieder um halb 8 aufzustehn, um noch mal in Atacames frühstücken zu gehen, bevor wir dann gegen 10 Uhr wieder in Richtung Quito aufgebrochen sind. Dort sind wir dann zwischen 17 und 18 Uhr angekommen. Einerseits waren wir froh wieder in Quito zu sein, um mal wieder richtig duschen zu können. Allerdings wars auch n sehr schönes Wochenende, auch wenn wir n bischen wenig Schlaf bekommen haben.

Donnerstag, 6. September 2007

Nachtrag für die letzten 4 Wochen

Nach 4 Wochen hier in Quito komm ich nun endlich dazu meinen ersten Bericht meines Blogs zu schreiben. Ich hoff ich vergess nichts Wichtiges und wenn wird ichs vielleicht noch irgendwann eintragen.

Also angefangen hat alles am 8.8. als ich in der Früh in Quito gelandet bin. Die ersten Tage hab ich erstmal dazu gebraucht um mich in die neue Umgebung einzugewöhnen. Eigentlich wohnen wir ja nur zu 4. in unsrer Wohnung im Norden Quitos. Aber nachdem jeder sein eigenes Zimmer hat und unser Wohnzimmer für uns alleine viel zu groß is, haben wir ständig Gäste und bieten jedem der mal für ne Nacht in Quito bleiben muss einen Platz zum Schlafen an. Neben den Zimmern haben wir dann noch ne relativ große Küche und unsre Dachterrasse, auf der wir sehr gerne am Wochenende in der Sonne frühstücken und dabei den Flugzeugen bei der Landung auf dem nahe gelegenen Flughafen zuschaun. Soviel zu den Umständen unter denen wir wohnen, aber jetz zu den interessanteren Dingen: alles was wir erlebt haben.

8.8 und 9.8. : Kostenlose Live-Konzerte (Mittwoch, Donnerstag)

Gleich an meinem ersten Tag in Quito waren wir in der Altstadt in einem Musikgeschäft, in dem uns der Verkäufer von einem Kostenlosen Ska- und Reggaekonzert auf einem Platz in der Marescal (der neue Teil von Quito, in dem sich eine Bar an die nächste reit) erzählt hat. Also sind wir da abends hin. Die Bands waren gar nich so schlecht und ein Teil der Menge hat auch in einem Pogokreis getanzt und mittendrin ein Schuhmaskottchen. Leider war die ganze Veranstaltung schon relativ früh zu Ende, aber wir wussten ja dass es am nächsten Abend mehrere Konzerte auf allen großen Plätzen in Quito geben würde.

Deswegen sind wir am 9. schon ziemlich früh aufgebrochen, weil wir wussten, dass die ganze Stadt überfüllt sein würde. Die Konzerte waren nämlich zu Ehren des Unabhängigkeitstages, der offiziell am 10. August gefeiert wird. Da Quito die erste Stadt in Lateinamerika war, die ihre Unabhängigkeit erklärt hat wird sie auch „La luz de america“ genannt. Als wir aber in den Trolebus – ein Oberleitungsbus, der große Teile der Stadt miteinander verbindet und nur 0,25 $ kostet – steigen wollten, erlebten wir eine böse Überraschung. Die ganze Station war total überfüllt, weswegen wir einen normalen Bus nehmen mussten. Das sollte eigentlich kein Problem sein, bloß ist es bei den normalen Bussen leider sehr schwer den Überblick zu behalten, wohin sie eigentlich fahrn, weil es ganz viele verschiedene Busgesellschaften gibt und leider keine Einzigste einen Fahrplan aushängen hat. Letztendlich sind wir aber doch noch in der Altstadt angekommen. Die war dann so voll, dass man kaum noch durchgekommen ist und selbst Dominik der schon über ein Jahr hier ist konnte sich nicht daran erinnern die Stadt jemals so voll gesehen zu haben. Zum Abendessen haben wir uns dann Pizza bestellt, was leider ein großer Fehler war. Wir durften insgesamt ungefähr 45 min. warten bis alle versorgt waren und hätten fast das Konzert verpasst, das wir uns ausgesucht hatten. Letztendlich sind wir aber noch rechtzeitig gekommen. Dominik, Ole und Joss kannten die Band auch schon, da sie Annette, eine Deutsche die schon seit 2 Jahren in Ecuador ist und in der Band Geige spielt, mal auf einer Party kennen gelernt hatten. Eigentlich ist die Zusammensetzung auch etwas ungewöhnlich: Normalerweise denkt man nicht, dass Gitarre, Geige, Schlagzeug, usw. zusammenpassen, aber ihre Lieder haben wirklich viel Stimmung verbreitet und, nachdem unsre Gruppe von ca. 10 Leuten angefangen hatte zu der Musik zu tanzen, hats nich lang gedauert bis große Teile der restlichen Zuschauern mitgetanzt haben. Nach dem Konzert kamen dann noch verschiedene andere Vorstellungen, von denen aber eigentlich nur eine Capoeiragruppe noch interessant war. Nachdem wir noch n bischen über die anderen Plätze geschlendert sind, auf denen aber die Vorstellungen leider auch schon vorbei waren, war der Abend dann letztendlich zu Ende.

14.8. : Pichincha #1 (Dienstag)

Eigentlich hatte ich ja seit Sonntag für ne Woche lang jeden Tag 4 Stunden Spanischunterricht. Aber am Montag spät in der Nacht hatte Manuel, mein Lehrer, Ole ne Sms geschrieben, dass er nich kommen kann. Später hat er mir erzählt, dass er Geburtstag hatte und n bischen zuviel gefeiert hatte. So hatte ich allerdings den ganzen Tag frei und konnte mich Alper, einem unserer Couchsurfer, anschließen, der mit dem Teleferiqo – so heissen hier die Gondeln – auf Quitos Hausberg, den Pichincha, fahren wollte. Mit der Gondel allein kommt man schon auf 4100m. Wir sind dann noch ca. 1-2 Stunden bischen weitergewandert und waren letztendlich auf ca. 4600m. Während ich in Quito noch nichts von der Höhe gespürt hatte, war es das erste Mal für mich, dass ich richtig außer Atem gekommen bin. Letztendlich sind wir dann nicht weitergegangen, weil uns das Wasser ausgegangen ist, weil wir nur normales Schuhwerk und keine warmen Sachen anhatten und weil es schon relativ spät war. Auf dem Rückweg hat uns dann auch noch Hagel überrascht, so dass wir so schnell wie möglich zurück zu der Gondelstation und dann nach Hause gegangen sind. Insgesamt war es aber ein tolles Erlebnis, weil man Quito in fast in seiner ganzen Ausdehnung überblicken kann und auch einen sehr guten Blick auf die sonstige Umgebung hat.

15.8. : Süden von Quito (Mittwoch)

Eine Woche später als ich, ist dann auch Jonas angekommen, der mit mir hier das Jahr verbringen wird. Zur Eingewöhnung wollten Ole und Ich ihm erstmal bischen was von der Stadt zeigen und da wir selber den Süden noch nicht gesehen hatten, haben wir uns gleich mal dahin auf den Weg gemacht. Giovanni, der Sohn von Angie, einer Mitarbeiterin aus der Fundación, in der wir arbeiten, hat sich bereit erklärt, uns 2 Märkte zu zeigen. Der erste war der Markt, auf dem alle Früchte und alles Gemüse ankommen, die nach Quito importiert werden. Dementsprechend riesig war der dann auch und wir haben auch gleich die Gelegenheit genutzt um unsren billig mit Früchten einzudecken. Unter anderem mit Ananas, Orangen, Limetten, Melone und anderen Früchten, so dass wir schon voll bepackt waren als wir auf den anderen Markt gegangen sind. Der war wieder komplett anders, weil er mehr auf einem Platz lag und kleiner war. Dafür gabs nicht nur Früchte und Gemüse, sondern vor allem auch viel Fleisch und das in ganz verschiedenen Varianten: Kuhfuss, Ochsenzunge und andere Sachen, die man sonst in ganzen Stücken nicht zu Gesicht bekommt. Hin und wieder kam auch immer einer mit einem ganzen Huhn oder Kalb vorbei, dass er dann hinter dem nächsten Stand zerlegt hat. Wir haben die Gelegenheit genutzt um zu Mittag zu Essen, was hier Almuerzo genannt wird. Gewöhnlicherweise besteht es aus einer Suppe, einem Hauptgang (meistens Reis mit Huhn und Bohnen) und einem Fruchtsaft (oft frisch gepresst). Das ganze kostet dann zwischen 1$ und 2$. Auf dem Markt hat es besonders gut geschmeckt weil alle Zutaten frisch eingekauft und zubereitet waren und hat auch nur 1,50$ gekostet. Danach sind wir wieder nach Hause gefahrn um unsere eingekauften Sachen zu verstauen und gleich mal die Melone anzuschneiden.

18.8. Nathalie’s Geburtstag (Samstag)

Am Samstag hatte uns Jenny, eine Arbeitskollegin mit der wir uns sehr gut verstehn, auf einen Geburtstag in Guayllabamba eingeladen. Ihre Schwester Nathalie, hat ihren 18. Geburtstag gefeiert und bei dieser Gelegenheit haben Jonas und ich auch gleich den Rest der Familie kennen gelernt. Dazu gehören Jenny’s Adoptiveltern, ihre Schwester Nathalie, ihren Ehemann und ihre 3 Kinder: Amanda, Christopher und von dem 3. vergess ich leider immer den Namen. Für das gemeinsame Essen hatten sie vorher schon 2 Hühner geschlachtet, die wir dann auf der Terrasse in einer Schubkarre gegrillt haben. Währenddessen haben wir den tollen Ausblick und den Sonnenuntergang genossen. Zum Essen ist dann noch Rosita, eine weitere nette Mitarbeiterin aus der Fundación zu uns gestoßen. Genauso wie in Deutschland gehört hier zu einem normalen Geburtstag ein Kuchen. Das war unsere Aufgabe gewesen, womit wir in der früh beschäftigt waren. Da wir allerdings kein Rezept hatten, haben wir einfach nach Gefühl Mehl, Backpulver, Eier, Zucker, Bananen und Cacao zusammengeschüttet. Gegessen haben wir ihn dann zum Nachtisch, nur war er leider n bischen hart an der Außenseite, was dazu geführt hat, dass sich alle über ihn lustig gemacht haben, obwohl er wirklich ganz gut geschmeckt hat. Der letzte Punkt des Abends war dann auch ein Geburtstagsbrauch aus Ecuador, auf den wir uns wohl auch noch gefasst machen müssen. Mittelpunkt des Geschehens sind dabei das Geburtstagskind und ein Gürtel, vorzugsweise aus Leder, aber den Rest kann man ja bei den Fotos und Videos betrachten. Leider mussten wir schon relativ früh gehen, weil Guayllabamba ne halbe Stunde nördlich von Quito auf einem Hügel liegt und wir sonst nicht mehr heimgekommen wären.

20.8 – 4.9 : Die ersten 2 ½ Wochen Arbeit in der Fundación:

Am 20. August hatte ich meinen ersten Arbeitstag. D.h. um 7 Uhr aufstehn und ne halbe Stunde Bus fahren, damit man dann möglichst um 8:30 in der Fundación ist. Allerdings sagt auch niemand was, wenn es 8:45 oder sogar 9:00 wird. Ole hat mich erstmal allen vorgestellt und erklärt wo was ist und wer für was zuständig ist.

In der 1. Woche waren wir hauptsächlich damit beschäftigt die Turnhalle zu streichen und dabei zu helfen 2 neue Klassenräumen zu bauen. Das ganze wird von einem Maestro koordiniert, der der einzigste ist, der Ahnung hat wie man so was grundsätzlich macht. Allerdings fehlts ihm manchmal an Genauigkeit, so dass paar Sachen schief werden und man öfter mal was ausbessern muss. Aber ansonsten ist er echt total nett und man kann super mit ihm arbeiten. Die restliche Arbeit wird allerdings hauptsächlich von uns gemacht. Es waren zwar noch Volunteers aus Amerika da, aber die saßen eigentlich nur rum, haben den andren beim Arbeiten zugeschaut und ab und zu mal nen ganz intelligenten Ratschlag abgegeben. Außerdem waren in der 1. Woche noch 3 Soldaten von der ecuadorianischen Armee da, die wenigstens ab und zu ne ganz gute Hilfe waren. Ausnahmen waren für Ole und mich nur Dienstag- und Mittwochvormittag. Zu der Zeit waren nämlich noch viele von den behinderten Kindern in der Fundación – der Rest hat grad Schulferien- und um die zu Unterhalten sind wir zum Schwimmen und in den Zoo gefahren. Da jeder von den Kindern seinen eigenen Betreuer braucht, durften wir mitkommen, worüber wir uns sehr gefreut haben. Am Dienstag gings zum Schwimmen, was für mich nicht ganz leicht war, weil ich gleich an meinem 2. Arbeitstag den Härtefall der Fundación, Juan, betreuen musste. Juan ist ungefär 18 Jahre alt und geistig behindert. Seine Eltern haben ihn als Kleinkind in eine Hundehütte gesperrt, wo ihn dann irgendwann jemand gefunden hat. Niemand weiß genau inwiefern das die Behinderung verstärkt hat, aber auf jeden Fall lebt er praktisch in seiner eigenen Welt. Wen man ihn anspricht reagiert er nicht und selber sprechen kann er auch nicht. Außerdem ist er sehr bockig und man muss ihn überall hinschieben. Besonderheiten sind eigentlich, dass er immer wieder die selben Fingerbewegungen macht, einen Tick für Brillen hat – wenn er irgendwo in Reichweite einer Brille kommt, packt er sie sich ganz schnell und zerbricht sie dann – und, dass er immer extrem laut mit seinen Zähnen knirscht, was mittlerweile dazu geführt hat, dass die Kauflächen schon total abgerieben sind und es sich wie eine Art Gummi anhört. Aber ich denk ich hab meine Aufgabe ganz gut gemeistert, allerdings war ich beim Mittagessen total fertig, weils sehr anstrengend war und ich nur 10 min. Zeit hatte um selber bischen zu schwimmen. Am nächsten Tag, als wir dann in Zoo gefahren sind, konnte ich zum Glück mit Ole tauschen und hab eine etwas leichtere Aufgabe bekommen. Diesmal musste ich den Rollstuhl von Susi schieben. Das Problem ist bloß, dass der der schwerste und massivste von allen ist und die Wege in dem Zoo nicht sehr eben sind und oft bergauf gehn, was das Ganze auch sehr anstrengend gemacht hat. Leider hatte ich auch nicht immer Zeit mir alle Tiere anzuschaun und, da Ole mit Juan beschäftigt war er sowieso nicht. Deswegen haben wir uns vorgenommen noch mal an nem Wochenende den Zoo in Ruhe anzuschaun.

Die 2. Arbeitswoche bestand dann praktisch nur noch aus Bauarbeiten an den neuen Klassenzimmern. Montag war der einzigste Tag an dem wir zu 3. waren, da Jonas auch mit Arbeiten angefangen hatte. Ole hat sich allerdings ab Dienstag für nen Monat frei genommen, so dass Jonas und ich dann wieder zu 2. waren, da Joss schon seit 2 Wochen mit Dominik unterwegs war. Hauptsächlich beschäftigt waren wir mit Wände abschleifen, Streichen, andere Sachen schleifen und noch mal streichen. In der Woche waren auch nur nur noch 2-3 Kinder von Bediensteten da, so dass wir kaum Abwechslung hatten. Besonderheit war für mich am Dienstag, weil ich zum ersten Mal mit Angie zum Supermaxi gefahrn bin. Dienstags bekommen wir nämlich immer zusammen mit 17 anderen Fundacionen „Essenspenden“ von der größten Supermarktkette hier in Ecuador. Essenspenden darf man so verstehn, dass der Supermaxi praktisch seinen kompletten Müll vor die Tore schiebt und wir dann aussortieren dürfen, was man noch essen kann und was nicht. Allerdings müssen wir auch alles mitnehmen was man nicht mehr essen kann. Also entsorgt der Supermaxi einfach günstig seinen Müll und lässt sich dafür danach Spendenquittungen ausstellen um sich wohltätig in der Öffentlichkeit darstellen zu können. Andererseits sind diese „Spenden“ aber auch dringend notwendig für die Fundación weil sie sonst die ganzen Kinder nicht ernähren könnte und bisher hat das Essen auch immer gut geschmeckt und ich hab mir auch noch keine Krankheit geholt. Auf jeden Fall war ich da am Dienstag von 11 bis 18 Uhr unterwegs und hab Kisten mit Essen zu unsrer Camionetta gezogen.

Die 3. Woche fing dann mit was ganz neuem an. Die Fundacion besteht nämlich aus mehreren Teilen. Neben dem Schulcenter in dem wir hauptsächlich arbeiten, gehört noch das Weisenhaus „Casa Hogar“ dazu und seit ein paar Jahren wird ein Therapiezentrum in Conocotto, das im Süden von Quito liegt, gebaut. Ab Montag sollten dann immer 2 von uns dahinfahren um einen neuen Platz zu bauen, d.h. Boden aufhacken, Erde wegschaufeln, alles eben machen, Steine zur Baustelle schleppen, Kies verstreuen und letztendlich die Steine richtig verlegen. Da der Bauplatz auf ner Hügelkuppe liegt prallt auch immer ziemlich die Sonne runter und, weil sie diese Woche damit fertig werden wollen müssen wir auch schon immer um 7 Uhr da sein und bis um 16 Uhr arbeiten, wobei man noch jeweils ne Stunde Fahrzeit dazu rechnen muss. Deshalb waren Jonas und Ich ganz froh dass wir heute (Mittwoch 5.9.) freibekommen haben um unser Visum eintragen zu lassen.

Ab nächster Woche sind zum Glück alle 140 Kinder wieder da. Da werden wir dann hoffentlich hauptsächlich in den Klassen arbeiten.

24.8.-26.8. : Wochenende in Mindo

Da wir ja die ersten 3 Monate Freitags immer frei haben, haben Jonas und Ich uns vorgenommen die Zeit zu nutzen und schon mal paar Teile von Ecuador kennen zu lernen. Am Wochenende nach der 1. Arbeitswoche gings daher gleich mal nach Mindo. Jonas und Ich sind freitags gefahrn und Ole wollte am Samstag nachkommen. Als wir ankamen haben wir uns erstmal n schönes Hostal gesucht, für das wir pro Nacht 7$ gezahlt haben, von denen 2$ fürs Frühstück waren. Um uns von der 2-stündigen Busfahrt zu erholen ham wir uns erstmal im 2. Stock auf dem Balkon in die Hängematten gelegt, von denen aus wir nen super Ausblick über den schönen Garten von dem Hostal und über die restliche Umgebung hatten. Zeit lang in Ecuador unterwegs ist. Die kannte dann noch 2 Franzosen, Naomi und Guillem, haben. Leider hat es dann den Rest des Tages ziemlich viel geregnet, so dass wir viel Zeit damit verbracht haben uns vor dem Regen in Sicherheit zu bringen und auf der Terrasse von unsrem Hostal zu sitzen und uns zu unterhalten und Karten zu spielen. Abends wurde es dann besser und wir wollten in ne Bar gehen. Leider ging das auch nicht weil in ganz Mindo der Strom ausgefallen ist. Wir hatten zwar zwischendurch immer mal für ne halbe Stunde Licht, aber hauptsächlich wars dunkel, so dass wir relativ bald ins Bett sind.

Am Samstagmorgen haben wir dann erstmal gut gefrühstückt und dann Ole vom Bus abgeholt. Wir hatten mit Naomi und Guillem schon ausgemacht, dass wir uns danach treffen und so ne Seilbahntour mit 10 Seilen machen. Wir habens sogar noch geschafft den Preis für alle n bisschen runterzuhandeln, weil wir doch ne relativ große Gruppe waren. Das normale Fahren hat schon riesigen Spaß gemacht, aber absoluter Adrenalinkick war dann, als jeder von uns die Mariposa fahren durfte. Dass is die Bezeichnung für ne spezielle Figur bei der sich ein Mitarbeiter von den Seilbahnen mit ans Seil schnallt und man praktisch nur an ihm festgeschnallt ist. Während der Fahrt über die Schlucht hängt man mit dem Kopf nach unten und sieht die ganzen Bäume vorbeifliegen. Ich weiß es zwar nicht genau, aber ungefähr muss sich wohl fliegen anfühlen. Nachmittags wollten wir dann noch in nem Fluss nahe unsres Hostals schwimmen gehen und als wir grad unter dem Stacheldrahtzaun durchkriechen wollten der den Weg abgesperrt hat, kam ein Spanier vorbei, den wir schon vom Vorabend kannten und der in Mindo als Freiwilliger arbeitet. Er hat uns dann angeboten, dass wir mit ihm kommen könnten, weil sie da wo sie wohnen nen direkt Zugang zu dem Fluss haben. So blieb uns der Stacheldraht erspart und wir konnten in Ruhe schwimmen. Abends haben wir wieder bei Naomi und Guillem vorbeigeschaut, die grad Salsaunterricht genommen haben. So sind dann Jonas und ich auch zu unsren ersten Salsaerfahrungen gekommen, was uns so gut gefallen hat, dass wir mittlerweile schon weitere Stunden zu Hause in Quito genommen haben. Nach dem Salsa tanzen sind wir noch in ne Disco und später dann noch in ne Bar, so dass es relativ spät war als wir heimgekommen sind. Trotzdem hab ich mich dann noch bischen auf dem Balkon in die Hängematte gelegt und die Ruhe genossen.

Sonntag war dann unser letzter Tag in Mindo. Wir hatten uns schon am Samstag für 10 Uhr ne Camionetta für 6 Personen bestellt die uns dann zu nem abgelegenen Fluss ne Stunde von Mindo entfernt gebracht hat. Nach der ersten Abkühlung in dem Fluss sind wir dann des Flussbett hochgelaufen, bis wir nen kleinen Wasserfall gefunden haben, von dem wir uns dann massieren lassen haben. Leider ging die Zeit relativ schnell rum und wir mussten um 15 Uhr schon wieder zurück nach Mindo fahren. Um 17 Uhr ging dann unser Bus nach Quito zurück, wo uns dann Joss, Dominik und die anderen erwartet haben. Mindo hat sich auf jeden Fall gelohnt, weil es sehr schön is und man super entspannen kann.

31.8.-2.9. : Gemixtes Wochenende ( Pichincha #2 , Otavalo, Zoo #2 )

Da feststand, dass wir an dem Wochenende nach Otavalo fahren würden, war keine Zeit für nen ganzen Wochenendtrip. Deswegen haben wir einfach immer Tagestouren unternommen. Nachdem ich das letzte Mal nicht bis auf die Spitze des Pichincha gekommen bin und Jonas noch auf gar keinem Berg hier war, hatten wir uns den Aufstieg für Freitag vorgenommen. Um 9 Uhr warn wir am Teleferiqo und sind mit einer der ersten Gondeln hochgefahrn. Begleitet haben uns Claar und Baas, 2 Couchsurfer aus den Niederlanden. Beim Aussteigen haben wir uns dann aber von ihnen getrennt, weil sie n bischen langsamer laufen wollten als wir. So sind Jonas und Ich relativ zügig gegangen und haben selten Pause gemacht, wodurch wir auch bald an der Stelle waren, an der ich das letzte Mal mit Alper umgekehrt war. Kurz danach wurde der Aufstieg um einiges schwieriger und hat uns ziemlich viel Kraft gekostet. Hauptsächlich ging es über steile Aschefelder, abgewechselt mit Kletterpassagen. Das allerletzte Stück war dann nur noch steiler Fels, an dem wir auch nichts mehr gesehen haben, weil der Nebel absolut alles verdeckt hat. Ich glaub letztendlich war es nur der Ehrgeiz, der uns das letzte Stück nach oben getrieben hat, auf dem wir noch von einem schwarzen Hund begleitet wurden. Zu guter Letzt standen wir dann aber nach 2 ½ Stunden auf der Spitze, die zwischen 4800 und 4900m hoch ist und haben da erstmal unsren Proviant aufgegessen: Tomaten, Bananen, Semmeln mit Avocadocreme und Wasser. Insgesamt haben wir ne Stunde oben verbracht, weil wir noch Hoffnung hatten, dass es aufklart und wir n bischen was sehen können. Leider wurden wir aber enttäuscht. Beim Abstieg kamen uns dann noch Claar und Baas entgegen, die wir dann erst wieder abends gesehen haben.

Samstag in der Früh sind wir dann nach Otavalo gefahrn, der größte Markt hier in der Gegend, auf dem es viele traditionelle Sachen gibt, die von Indigenas hergestellt werden. Wenn man da so durchläuft könnte man echt an jedem Stand 1000 Sachen kaufen und man muss sich echt zurückhalten. Letztendlich hab ich mir ne Umhängetasche, ne Leinenhose und ne Alpacadecke gekauft. Nur nen Hut hab ich leider nich gefunden, aber der kommt dann beim nächsten Mal. Sonst ham wir nicht mehr viel gemacht. Wir waren noch kurz in Cotacachi, weil Ole sich Lederflipflops kaufen wollte, haben aber keine gefunden, und haben uns danach noch nen Wasserfall am Rand von Otavalo angeschaut.

Sonntag sind wir dann wieder zu Jenny nach Guayllabamba gefahrn um uns noch mal und diesmal in Ruhe den Zoo anzuschaun. So haben wir den ganzen Nachmittag mit der Familie verbracht und hatten diesmal auch Zeit n paar Fotos zu machen, wobei manche leider nicht so gut geworden sind. Vor allem in dem Haus für Nachtvögel war es schwierig, weil wir da keinen Blitz benutzen durften. Aber Wenigstens hab ich jetz auch mal nen Condor gesehen, der der größte fliegende Vogel der Welt ist und nebenbei auch das Wappentier von Ecuador.

Das war aber alles was wir an dem Tag gemacht haben, weil wir am Montag wieder früh rausmussten.

So das waren jetz mal die schönsten, interessantesten und wichtigsten Sachen der letzten 4 Wochen. Mir geht’s immer noch gut hier und bis jetz haben mich alle Krankheiten verschont. Ich hoff mal, dass ich für den nächsten Beitrag nich mehr so lange brauch und euch weiterhin viele Dinge erzählen kann.